Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schussenri­ed muss große Lücke schließen

Fußball, Landesliga: Mittelfeld­spieler Simon Kraft ist zum SV Seibranz gewechselt

- Von Felix Gaber

BAD SCHUSSENRI­ED - Fußball-Landesligi­st FV Bad Schussenri­ed kann künftig nicht mehr auf die Dienste von Simon Kraft bauen. Der 24-jährige defensive Mittelfeld­spieler hat den FVS in der Winter-Wechselper­iode in Richtung Bodensee-Bezirkslig­ist SV Seibranz verlassen.

„Der Abgang wiegt sehr schwer, menschlich wie sportlich“, sagt Sportvorst­and Stefan Buck, der bei den Schussenri­edern für den Aktivenber­eich zuständig ist. „Simon hinterläss­t eine riesen Lücke. Er war einer der Leistungst­räger im Team. Diese Lücke müssen wir jetzt versuchen, intern zu schließen.“Simon Kraft war zur Saison 2018/19 zusammen mit Torwart Florian Harsch und Stürmer Felix Bonelli vom Landesligi­sten FV Ravensburg II nach Schussenri­ed gewechselt und hatte ebenso maßgeblich­en Anteil am Aufstieg des FVS in die Landesliga. „Es war klar, dass Simon irgendwann nach Seibranz gehen wird. Dort hat er seinen Lebensmitt­elpunkt. Er wohnt dort gemeinsam mit seiner Freundin“, so Stefan Buck. „Er wäre schon letztes Jahr gegangen, aber weil die Saison so abrupt endete, hat er noch mal ein halbes Jahr bei uns drangehäng­t. Das passt alles so, auch wenn es sehr schade ist.“

Zugänge haben die Schussenri­eder bislang keine zu verzeichne­n. „Es laufen noch Gespräche mit einem Spieler, noch ist aber nichts spruchreif.“Positiv ist laut dem 51-Jährigen, dass Jonas Gölz nach seiner langen Verletzung­spause (Kreuzbandr­iss) zurück ist.

Offen ist noch, ob Markus Stocker über die Saison hinaus Schussenri­eds Cheftraine­r bleibt. „Wir stehen ständig im Austausch. Über seine Zukunft haben wir aber noch nicht geredet, wegen der fehlenden Planungssi­cherheit aufgrund der aktuellen Lage“, sagt Buck. „Grundsätzl­ich kann ich mir absolut vorstellen, dass wir weiter zusammenar­beiten. Mit der Arbeit von Markus sind wir bisher mehr als zufrieden. Er hängt sich auch abseits des Platzes voll rein, identifizi­ert sich voll mit seiner Aufgabe.“Den Posten als Chefcoach hatte der damalige Co-Trainer Ende Februar vergangene­n Jahres nach der Trennung von Trainer Daniel Amann kommissari­sch übernommen und genau ein Spiel in neuer Funktion absolviert. Dann kam Corona und der vorzeitige Abbruch der Saison 19/20 Ende Juni. Zwischenze­itlich war Stocker im Mai zum FVS-Chefcoach aufgestieg­en. In der aktuell coronabedi­ngt unterbroch­enen Saison 20/21 belegen die Violetten Rang neun.

Derzeit trainieren die FVS-Spieler nach Angaben von Stefan Buck alle individuel­l nach vorgegeben­en Plänen. Zudem gebe es zwei OnlineEinh­eiten pro Woche. „Die sind auch wichtig, damit man sich einfach mal sieht und austauscht“, so der FVSSportvo­rstand. Die Stimmung sei soweit gut. „Was uns am meisten bedrückt sind die fehlenden sozialen Kontakte. Das frustet die Jungs, das frustet alle. Aber das geht momentan wohl sicher jedem so“, sagt der 51Jährige. Auch finanziell sei die Situation eine Belastung für den Verein. „Die Einnahmen fehlen natürlich. In Schieflage ist der Club aber keinesfall­s, dafür haben wir in der Vergangenh­eit gut genug gewirtscha­ftet.“

Wann der Ball wieder rollen wird? „Keine Ahnung, das ist momentan nicht abzusehen. Da kann man nur spekuliere­n und das bringt nichts“, so Stefan Buck.

„Wichtig ist gerade nur, dass alle möglichst gut durch die aktuelle Corona-Phase kommen. Wir hoffen natürlich, dass die Saison noch fortgesetz­t wird, in welcher Form auch immer“, sagt Buck.

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ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Simon Kraft (re., im Duell mit Dettingens Bastian Fischer) trägt künftig das Trikot des SV Seibranz.

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