Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Vom Gemüsebeet zur Wissenschaft
Hochschule feiert 50-jähriges Bestehen – Zeitpunkt der Feier noch offen
SIGMARINGEN (sz) - Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen begeht in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Darüber informiert die Hochschule in einer Pressemitteilung. Wo in Sigmaringen vor 70 Jahren noch Gemüsebeete bewirtschaftet und Landfrauen auf ihre Tätigkeiten im Haushalt und in der Landwirtschaft vorbereitet wurden, befindet sich heute eine hochinnovative Hochschule, die weit in die Region und darüber hinaus wirkt. Doch von den heute mehr als 25 Bachelor- und Masterstudiengängen sowie zahlreichen Weiterbildungsangeboten konnte vor 50 Jahren noch keine Rede sein.
Auf die Landfrauenschule folgte 1968 die Gründung der Staatlichen Höheren Fachschule für Frauenberufe und Sozialpädagogik Sigmaringen, die nur drei Jahre später umbenannt wurde und dann Staatliche Ingenieurschule für Haushalts-, Ernährungsund Bekleidungstechnik hieß. Sie war die direkte Vorläuferin der Fachhochschule Sigmaringen, deren Gründung im Jahr 1971 auf einen Beschluss der Ministerpräsidenten der
Länder zurückging. Der erste Diplomstudiengang der neuen Fachhochschule war die Bekleidungstechnik, bald ergänzt durch Ernährungsund Hygienetechnik; nun waren die Fachrichtungen der ehemaligen Ingenieurschule auf Fachhochschulniveau überführt.
1988 kam schließlich der Standort Albstadt hinzu: Die Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen entstand. Die Bekleidungstechnik wanderte nach Albstadt und in den folgenden Jahren kamen immer neue Studiengänge hinzu. In Albstadt gründete sich die heutige Fakultät Engineering, zum Wintersemester 2014/15 zusätzlich die Fakultät Informatik. In Sigmaringen entstand 1998 mit dem Diplomstudiengang Betriebswirtschaftslehre ebenfalls eine neue Fakultät.
Aus der Fachhochschule ist zwischenzeitlich eine Hochschule für angewandte Wissenschaften geworden, die Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Eine der daraus resultierenden Folgen: Die Forschung gewann neben der Lehre zunehmend an Gewicht – ein eigenes Institut für angewandte Forschung (IAF) bündelt seit mehr als 20 Jahren die Aktivitäten und vernetzt unter anderem die Experten der Hochschule mit Unternehmen der Region und darüber hinaus.
Um ihre Forschung fokussiert und zielgerichtet vorantreiben zu können, werden die spezifischen Kompetenzen der Hochschule laut Pressemitteilung in Schwerpunkten gebündelt – nicht zuletzt, seit in den vergangenen Jahren die Schlagworte Digitalisierung, Gesundheit und Nachhaltigkeit als gesellschaftliche Themen stark in den Fokus gerückt sind. Durch die etablierten Forschungsschwerpunkte der Hochschule in genau diesen Bereichen ist es nun möglich, diese Themen zu bearbeiten und Lösungsansätze zu entwickeln.
Neben dem IAF gibt es an der Hochschule auch ein Institut für wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) sowie das noch junge Institut für zukunftsfähiges Lehren und Lernen (IZL2). Das IWW trägt der Tatsache
Rechnung, dass Weiterbildung für den Erhalt der individuellen beruflichen Qualifikation heute unerlässlich ist und bietet berufsbegleitende Weiterbildungsangebote in Form von Studiengängen, Seminaren oder Kursen an. Zwischen dem IWW und dem IzL2 bestehen daher große Schnittmengen: Aus Sicht der Hochschule ist es heute wichtiger denn je, auf unterschiedliche Gruppen von Studierenden einzugehen. Längst haben es Hochschulen nicht mehr nur mit dem klassischen Schulabgänger zu tun, der sich nach dem Abitur für ein Vollzeitstudium entscheidet. Genau dort setze das Institut für zukunftsfähiges Lehren und Lernen an.
Ob und in welcher Form die Hochschule Albstadt-Sigmaringen ihr Jubiläum mit Veranstaltungen und externen Gästen im Jahr 2021 feiern kann, steht aufgrund der Coronapandemie noch nicht fest. Sollte es in diesem Jahr noch kein Jubiläumsprogramm geben können, soll dies zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, heißt es.