Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Weniger Salz, Zucker und Fett, aber gleicher Geschmack

In einem Projekt erarbeitet die Hochschule mit Kooperatio­nspartnern eine gesündere Ernährungs­weise in Kitas

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SIGMARINGE­N (sz) - Wie können Standardre­zepturen so verändert werden, dass sie zwar weniger Salz, Zucker und Fett enthalten, zugleich aber der Geschmack nicht leidet? Wie Einrichtun­gen der Gemeinscha­ftsverpfle­gung

hierbei unterstütz­t werden können, darum geht es im Projekt „Start Low“, das die Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n gemeinsam mit der Deutschen Gesellscha­ft für Ernährung (DGE) und dem

Unternehme­n Pro Care Management umsetzt. Das teilt die Hochschule mit. Es wird im Auftrag des Bundesmini­steriums für Ernährung und Landwirtsc­haft durchgefüh­rt und läuft seit dem vergangene­n Herbst für insgesamt drei Jahre.

„Wir wollen Einrichtun­gen der Gemeinscha­ftsverpfle­gung in der Lebenswelt Kita aktiv dabei unterstütz­en, Salz und Zucker in ihren Gerichten zu reduzieren und den Einsatz von Fett in den Mahlzeiten zu optimieren“, erklärt Prof. Dr. Astrid Klingshirn, die das Projekt seitens der Hochschule zusammen mit Prof. Dr. Andrea Maier-Nöth betreut. Konkret sollen Standardge­richte in Bezug auf ihre Nährwerte optimiert sowie Maßnahmen entwickelt werden, die zur Akzeptanz der gesünderen Speisen beitragen. „Wir überarbeit­en bestehende Rezepte und erarbeiten Leitlinien für eine optimierte Rezeptentw­icklung für Essensanbi­eter.“Außerdem wird Schulungsm­aterial erstellt, mit denen die Akteure in der Gemeinscha­ftsverpfle­gung, aber auch Eltern und Multiplika­toren die verschiede­nen Aspekte eines gesundheit­sbewussten Ernährungs­verhaltens umsetzen können.

Bereits heute gebe es seitens der Lebensmitt­elindustri­e zahlreiche Bestrebung­en, den Salz-, Zuckerund

Fettgehalt in den Produkten zu reduzieren sowie die Fettqualit­ät zu verbessern, sagt Andrea MaierNöth. „Doch auch die Essensanbi­eter haben vieles selbst in der Hand.“Sie könnten beispielsw­eise bereits im Einkauf auf die bewusste Auswahl von vorgeferti­gten Produkten achten oder während der Zubereitun­g schrittwei­se Salz und Zucker reduzieren sowie Fett optimal einsetzen.

Um herauszufi­nden, wie salz-, zuckeroder fettreduzi­erte Speisen bei den Kleinsten ankommen, werden laut Hochschule Verbrauche­rtests und Kinderinte­rviews durchgefüh­rt, bevor die Forscher in einer umfassende­n Analysepha­se der Frage nachgehen, wie unter anderem sensorisch­e Stimulatio­nen dazu beitragen können, die Akzeptanz zu erhöhen.

„Aus den gesammelte­n Ergebnisse­n werden Schulungsm­aterialien für Mitarbeite­nde in der Kitaverpfl­egung und Materialie­n zur Elternkomm­unikation erstellt“, sagt Andrea Maier-Nöth. Zuletzt wird geprüft, wie sich das Ganze auf andere Lebenswelt­en mit Gemeinscha­ftsverpfle­gung übertragen lässt. Die entwickelt­en Unterstütz­ungsmaßnah­men werden dann entspreche­nd angepasst.

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SYMBOLFOTO: SHUTTERSTO­CK Kita-Essen gesünder machen ist das Ziel des Projekts.

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