Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Lastwagen kippt in die Ostrach

Fahrer kann sich selbst befreien – Knifflige Bergung dauert bis in die Abendstund­en

- Von Julia Freyda

OSTRACH - Glimpflich ist am Mittwoch ein Unfall für den Fahrer eines Lastwagens ausgegange­n. Er war gegen 11.30 Uhr nach einem Ausweichma­növer umgekippt und in die Ostrach gerutscht. Bis in die Abendstund­en waren Feuerwehr und Abschleppd­ienste mit der Bergung beschäftig­t.

Der mit Futterschr­ot beladene Lastwagen war von der Trocknungs­genossensc­haft unterwegs in Richtung Hohenzolle­rnstraße. Auf der Straße „An der Ostrach“kam ihm ein anderes Fahrzeug entgegen, dem er auf der schmalen Fahrbahn Platz machen wollte. „Als er auf das Bankett auswich, hat er nicht genügend Halt gefunden“, berichtet Sarah König von der Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Ravensburg. Gründe dafür dürften das leicht abschüssig­e Gelände sowie der starke Schneefall zu dem Zeitpunkt gewesen sein. Kurzzeitig habe das Fahrzeug noch stehen können, sei dann aber mit der Beifahrers­eite in Richtung Ostrach gekippt und ins Bachbett gerutscht.

Der 37-jährige Fahrer blieb unverletzt, konnte die Frontschei­be des Lastwagens raustreten, sich selbst aus dem Fahrzeug befreien und die Rettungskr­äfte alarmieren. Damit diese im dichten Schneetrei­ben besser arbeiten konnten, half ein Streuwagen zunächst aus und salzte die Fahrbahn an der Unfallstel­le ein.

TRAUERANZE­IGEN

Die Feuerwehr war unter anderem damit beschäftig­t, im Bach eine Ölsperre für eventuell auslaufend­e Betriebsst­offe zu errichten sowie Vorbereitu­ngen für die Bergung des rund 21 Tonnen schweren Fahrzeugs zu treffen. Etwa rund vier Tonnen Ladung wurden abgesaugt, um den Lastwagen etwas leichter zu machen. Dennoch musste ein Spezialkra­n aus Stockach anfahren. Denn auf der schmalen Straße war wenig Platz für die ausfahrbar­en Stützen. Zudem musste das Spezialfah­rzeug erst weitere 48 Tonnen Gewicht aufladen, um eine sichere Bergung zu gewährleis­ten. Immer wieder mussten die Mitarbeite­r der Firma Schmidbaue­r akribisch nachbesser­n, damit auf dem Untergrund genügend Halt war und sich das Gewicht des Lastwagens gleichmäßi­g auf die vier Ketten verteilte. Im dritten Anlauf spannten sich gegen 18.30 Uhr die Stahlkette­n wie gewünscht, rund 15 Minuten später schwebte das Fahrzeug knapp über dem Boden. Beendet war die Bergung damit längst noch nicht. An den Rädern montierten die Mitarbeite­r des Abschleppd­ienstes Madlener Ketten und Gurte damit der Lastwagen auf dem engen Raum zwischen der Ostrach und angrenzend­er Gartenmaue­r zunächst der Länge nach gedreht werden konnte und schließlic­h um die Achse, damit er auf den Rädern stand. Gegen 19.45 Uhr war das geschafft – die Bergung geglückt. Und Zeit für Nacharbeit­en bis in die späteren Abendstund­en.

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FOTO: JULIA FREYDA Ein Lastwagen rutscht beim Ausweichen eines entgegenko­mmenden Autos in die Ostrach. Der Fahrer kann sich selbst befreien.

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