Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Lastwagen kippt in die Ostrach
Fahrer kann sich selbst befreien – Knifflige Bergung dauert bis in die Abendstunden
OSTRACH - Glimpflich ist am Mittwoch ein Unfall für den Fahrer eines Lastwagens ausgegangen. Er war gegen 11.30 Uhr nach einem Ausweichmanöver umgekippt und in die Ostrach gerutscht. Bis in die Abendstunden waren Feuerwehr und Abschleppdienste mit der Bergung beschäftigt.
Der mit Futterschrot beladene Lastwagen war von der Trocknungsgenossenschaft unterwegs in Richtung Hohenzollernstraße. Auf der Straße „An der Ostrach“kam ihm ein anderes Fahrzeug entgegen, dem er auf der schmalen Fahrbahn Platz machen wollte. „Als er auf das Bankett auswich, hat er nicht genügend Halt gefunden“, berichtet Sarah König von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Ravensburg. Gründe dafür dürften das leicht abschüssige Gelände sowie der starke Schneefall zu dem Zeitpunkt gewesen sein. Kurzzeitig habe das Fahrzeug noch stehen können, sei dann aber mit der Beifahrerseite in Richtung Ostrach gekippt und ins Bachbett gerutscht.
Der 37-jährige Fahrer blieb unverletzt, konnte die Frontscheibe des Lastwagens raustreten, sich selbst aus dem Fahrzeug befreien und die Rettungskräfte alarmieren. Damit diese im dichten Schneetreiben besser arbeiten konnten, half ein Streuwagen zunächst aus und salzte die Fahrbahn an der Unfallstelle ein.
TRAUERANZEIGEN
Die Feuerwehr war unter anderem damit beschäftigt, im Bach eine Ölsperre für eventuell auslaufende Betriebsstoffe zu errichten sowie Vorbereitungen für die Bergung des rund 21 Tonnen schweren Fahrzeugs zu treffen. Etwa rund vier Tonnen Ladung wurden abgesaugt, um den Lastwagen etwas leichter zu machen. Dennoch musste ein Spezialkran aus Stockach anfahren. Denn auf der schmalen Straße war wenig Platz für die ausfahrbaren Stützen. Zudem musste das Spezialfahrzeug erst weitere 48 Tonnen Gewicht aufladen, um eine sichere Bergung zu gewährleisten. Immer wieder mussten die Mitarbeiter der Firma Schmidbauer akribisch nachbessern, damit auf dem Untergrund genügend Halt war und sich das Gewicht des Lastwagens gleichmäßig auf die vier Ketten verteilte. Im dritten Anlauf spannten sich gegen 18.30 Uhr die Stahlketten wie gewünscht, rund 15 Minuten später schwebte das Fahrzeug knapp über dem Boden. Beendet war die Bergung damit längst noch nicht. An den Rädern montierten die Mitarbeiter des Abschleppdienstes Madlener Ketten und Gurte damit der Lastwagen auf dem engen Raum zwischen der Ostrach und angrenzender Gartenmauer zunächst der Länge nach gedreht werden konnte und schließlich um die Achse, damit er auf den Rädern stand. Gegen 19.45 Uhr war das geschafft – die Bergung geglückt. Und Zeit für Nacharbeiten bis in die späteren Abendstunden.