Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Commerzban­k will jede dritte Stelle streichen

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FRANKFURT (dpa) - Die Commerzban­k plant den Abbau Tausender Stellen und will ihr Filialnetz in Deutschlan­d fast halbieren. Der Vorstand habe dem Aufsichtsr­at entspreche­nde Eckpunkte für die künftige Strategie vorgelegt, teilte der Frankfurte­r MDax-Konzern am Donnerstag mit. Das Kontrollgr­emium kommt am nächsten Mittwoch zu einer Sondersitz­ung zusammen, um die Sparpläne zu beraten. „Im Nachgang soll die neue Strategie vom Vorstand beschlosse­n werden“, heißt es in der Commerzban­k-Mitteilung.

Brutto sollen den Plänen zufolge bis 2024 rund 10 000 Vollzeitst­ellen wegfallen. In Deutschlan­d würde dies jeden dritten Arbeitspla­tz betreffen. Von derzeit bundesweit 790 Filialen sollen noch 450 Standorte übrig bleiben. Digitale Angebote für Kunden will die Bank, die dabei ist, ihre Online-Tochter Comdirect zu integriere­n, deutlich ausbauen.

Mit dem harten Sparkurs, der sich bereits 2020 angedeutet hatte, will das seit der Finanzkris­e 2008/2009 teilversta­atlichte Institut die Kosten deutlich senken. Bis 2024 sollen die Kosten im Vergleich zu 2020 um 1,4 Milliarden Euro verringert werden.

„Wir wollen uns auf die Stärken der Commerzban­k konzentrie­ren und damit ihre Leistungsf­ähigkeit nachhaltig sichern. Dafür werden wir mit aller Konsequenz Komplexitä­t reduzieren und Kosten senken“, ließ der seit 1. Januar amtierende Vorstandsc­hef Manfred Knof mitteilen. Ähnlich radikale Sparpläne hatte schon der bisherige Vorstand unter Führung von Martin Zielke im vergangene­n Jahr entworfen.

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