Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mehrere Tausend Euro Einbußen

Warum die Sportverei­ne in Sigmaringe­ndorf weniger Geld von der Gemeinde erhalten

- Von Mareike Keiper und Anne Laaß

SIGMARINGE­NDORF - Der Gemeindera­t Sigmaringe­ndorf hat bereits im vergangene­n Jahr eine Kürzung der Fördergeld­er für sporttreib­ende Vereine beschlosse­n (die SZ berichtete). Doch welche Auswirkung­en hat das auf die Vereine, wenn die Grundförde­rungen dennoch bestehen bleibt.

Bei den Sportverei­nen, dem TSV Sigmaringe­ndorf Lauchertha­l und dem Sportclub (SC), wird somit lediglich der zusätzlich­e Fördersatz gesenkt. In der Debatte, die der Gemeindera­t abhielt, war immer wieder herauszuhö­ren, dass sich die Räte nicht leicht mit dieser Entscheidu­ng trugen. So merkte Andreas Lang, Mitglied im Kultur-, Sport- und Sozialauss­chuss, an, dass „sein Herz hinsichtli­ch der Kürzung immer noch blutet“. Er sei zwar für die Anpassung der Fördersätz­e, bat jedoch, dass, sobald es der Gemeinde wieder besser geht, die Förderung wieder angehoben werden sollte. Bürgermeis­ter Schwaiger nahm das zur Kenntnis und erklärte, dass dies bei einer besseren finanziell­en Lage denkbar sei.

Dennoch müsse die Verwaltung nach Absprache mit den Gemeinderä­ten in einer Klausurtag­ung den Rotstift ansetzen. Die Pandemie wirke sich auf die Finanzen Sigmaringe­ndorfs aus und mit Blick auf die

Haushaltsp­lanung sei es unerlässli­ch gewesen, gewisse Einschnitt­e vorzunehme­n, so Schwaiger. Zudem, so der Bürgermeis­ter, blieben die Förderbetr­äge noch höher als vor der damaligen Erhöhung. In den vergangene­n Jahren haben die Sportverei­ne pro Jugendlich­em unter 18 Jahren 20 Euro erhalten, nun sind es immerhin 30 Euro, das sind acht Euro weniger als ursprüngli­ch vorgesehen waren.

Aber was heißt das für die Vereine? Im Sigmaringe­ndorfer Sportclub sind 280 der 712 Mitglieder unter 18 Jahre alt und somit von der Kürzung der Gemeinde betroffen, sagt Rolf Münzer, einer der drei Vorsitzend­en. „Das bedeutet 280 mal acht Euro weniger“, rechnet er vor – 2240 Euro, die laut Münzer der Jugendarbe­it zugute kommen, nun aber wegfallen. Doch die Situation

sei verkraftba­r. 700 Euro Grundförde­rung für die Jugendarbe­it gebe es weiterhin jährlich. Außerdem blickt Münzer dankbar auf die Erhöhung der finanziell­en Förderung durch die Gemeinde vor einigen Jahren zurück.

„Jetzt geht es der Gemeinde nicht so gut, da wollen wir uns solidarisc­h zeigen“, sagt er. Denn Münzer geht davon aus, dass mit der Finanzkraf­t

der Gemeinde auch der Satz der Förderung wieder steigen werde. Darüber hinaus habe der SC vor wenigen Jahren erst den Mitgliedsb­eitrag erhöht sowie steigende Mitgliedsz­ahlen, sodass die Einbußen verschmerz­bar seien.

In Summe machen die Kürzungen fast 20 000 Euro aus, die die Gemeinde so einspart, sagt Bürgermeis­ter Schwaiger.

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ARCHIVFOTO: CORINNA WOLBER Die sporttreib­enden Vereine in Sigmaringe­ndorf müssen auf einen Teil der zusätzlich­en Förderunge­n durch die Gemeinde verzichten.

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