Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mehrere Tausend Euro Einbußen
Warum die Sportvereine in Sigmaringendorf weniger Geld von der Gemeinde erhalten
SIGMARINGENDORF - Der Gemeinderat Sigmaringendorf hat bereits im vergangenen Jahr eine Kürzung der Fördergelder für sporttreibende Vereine beschlossen (die SZ berichtete). Doch welche Auswirkungen hat das auf die Vereine, wenn die Grundförderungen dennoch bestehen bleibt.
Bei den Sportvereinen, dem TSV Sigmaringendorf Laucherthal und dem Sportclub (SC), wird somit lediglich der zusätzliche Fördersatz gesenkt. In der Debatte, die der Gemeinderat abhielt, war immer wieder herauszuhören, dass sich die Räte nicht leicht mit dieser Entscheidung trugen. So merkte Andreas Lang, Mitglied im Kultur-, Sport- und Sozialausschuss, an, dass „sein Herz hinsichtlich der Kürzung immer noch blutet“. Er sei zwar für die Anpassung der Fördersätze, bat jedoch, dass, sobald es der Gemeinde wieder besser geht, die Förderung wieder angehoben werden sollte. Bürgermeister Schwaiger nahm das zur Kenntnis und erklärte, dass dies bei einer besseren finanziellen Lage denkbar sei.
Dennoch müsse die Verwaltung nach Absprache mit den Gemeinderäten in einer Klausurtagung den Rotstift ansetzen. Die Pandemie wirke sich auf die Finanzen Sigmaringendorfs aus und mit Blick auf die
Haushaltsplanung sei es unerlässlich gewesen, gewisse Einschnitte vorzunehmen, so Schwaiger. Zudem, so der Bürgermeister, blieben die Förderbeträge noch höher als vor der damaligen Erhöhung. In den vergangenen Jahren haben die Sportvereine pro Jugendlichem unter 18 Jahren 20 Euro erhalten, nun sind es immerhin 30 Euro, das sind acht Euro weniger als ursprünglich vorgesehen waren.
Aber was heißt das für die Vereine? Im Sigmaringendorfer Sportclub sind 280 der 712 Mitglieder unter 18 Jahre alt und somit von der Kürzung der Gemeinde betroffen, sagt Rolf Münzer, einer der drei Vorsitzenden. „Das bedeutet 280 mal acht Euro weniger“, rechnet er vor – 2240 Euro, die laut Münzer der Jugendarbeit zugute kommen, nun aber wegfallen. Doch die Situation
sei verkraftbar. 700 Euro Grundförderung für die Jugendarbeit gebe es weiterhin jährlich. Außerdem blickt Münzer dankbar auf die Erhöhung der finanziellen Förderung durch die Gemeinde vor einigen Jahren zurück.
„Jetzt geht es der Gemeinde nicht so gut, da wollen wir uns solidarisch zeigen“, sagt er. Denn Münzer geht davon aus, dass mit der Finanzkraft
der Gemeinde auch der Satz der Förderung wieder steigen werde. Darüber hinaus habe der SC vor wenigen Jahren erst den Mitgliedsbeitrag erhöht sowie steigende Mitgliedszahlen, sodass die Einbußen verschmerzbar seien.
In Summe machen die Kürzungen fast 20 000 Euro aus, die die Gemeinde so einspart, sagt Bürgermeister Schwaiger.