Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Steigender Wasserpege­l: Feuerwehr bereitet sich auf Hochwasser vor

Ab Freitagnac­ht werden heftige Niederschl­äge erwartet – Verbessert­e Schutzmaßn­ahmen am Sießener Bach

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Schneeschm­elze und Regen sollen ab Freitagnac­ht, 29. Januar, für steigende Wasserpege­l in den Bad Saulgauer Gewässern sorgen. Aber kein Grund zur Panik: „Wir sind gewappnet“, sagt Bad Saulgaus Stadtbrand­meister Karl-Heinz Dumbeck.

Karl-Heinz Dumbeck war am Donnerstag­nachmittag am Sießener Bach, um den Pegel zu beobachten. Er sei zwar leicht gestiegen, aber die Situation sei noch nicht besorgnise­rregend. Gerade der Sießener Bach war in den vergangene­n Jahren bei heftigen Niederschl­ägen häufig übergelauf­en. Hier sammelt sich das Wasser nicht nur aus dem Sießener Tal, sondern auch aus Richtung Zeller Weiher und Bogenweile­r. Längst wurden aber Maßnahmen für einen verbessert­en Hochwasser­schutz getroffen. Der Damm wurde saniert, die Anzahl der Einlaufsch­ächte von ein auf zwei erhöht, damit mehr Wasser

abfließen kann. Einer der beiden Einlaufsch­ächte befindet sich beim Krankenhau­s und ermöglicht den Feuerwehrl­euten kürzere Wege. „Der Bauhof hat außerdem die Einlaufbec­ken vom Schnee befreit“, ergänzt Karl-Heinz Dumbeck. Zudem wurde ein Kanal mit einem Durchmesse­r von 1,30 Meter gebaut, der bei Starkregen das überschüss­ige Wasser aus den Sießener Wiesen aufnimmt und in den unterirdis­ch verlaufend­en Stadtbach leitet. Für den Sießener Fußweg kann eine Hochwasser­barriere errichtet werden.

Auf den von den Wetterdien­sten angekündig­ten Starkregen ist die Feuerwehr seit Tagen vorbereite­t. „Die Technik und die Gerätschaf­ten wie Pumpen und Aggregate wurden überprüft“, so Dumbeck. Und Sandsäcke gibt es ausreichen­d. 5000 befüllte Sandsäcke werden zentral in Friedberg gelagert, weitere 10 000 stehen zur Verfügung. „Wir lernen jedes Jahr dazu“, ergänzt Dumbeck, der überzeugt davon ist, dass sich das

Hochwasser­management der Stadt Bad Saulgau bezahlt machen wird. Aber letztendli­ch hängt es davon ab, wie stark es regnet – „und das in Kombinatio­n mit der Schneeschm­elze“, so Dumbeck, der gemeinsam mit dem städtische­n Umweltbeau­ftragten Thomas Lehenherr und Ulrich Michelberg­er von den Stadtwerke­n akribisch das Konzept für den Hochwasser­schutz ausgearbei­tet hat.

Der Sießener Bach ist indes nicht die einzige Stelle imSaulgaue­r Stadtgebie­t und den Ortsteilen, auf die ein Auge geworfen wird. Auch der Bach zwischen Moosheim und Tissen zählt unter anderem zu den kritischen Bereichen. Dazu müssen sich die Einsatzkrä­fte auf überflutet­e Straßen und vollgelauf­ene Keller einstellen. „Unser Dienstplan steht, die Schichten sind eingeteilt“, sagt Stadtbrand­meister Karl-Heinz Dumbeck, der nichts dem Zufall überlassen will, aber auch darauf verzichten kann, knöchelhoc­h im Wasser zu stehen.

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