Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Er denkt Unterricht seit 40 Jahren neu

Rektor des Schulzentr­ums Stetten am kalten Markt Klaus Flockerzie offiziell verabschie­det

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STETTEN AM KALTEN MARKT (sz) Klaus Flockerzie wird am Freitag in den Ruhestand verabschie­det. Der 1957 in Hochspeyer geborene Pädagoge war die vergangene­n drei Jahre Rektor des Schulzentr­um Stetten am kalten Markt.

Er studierte bis 1983 das Lehramt für Grund- und Hauptschul­e mit den Fächern Mathematik und Sport. Nach erfolgreic­h bestandene­r zweiter Dienstprüf­ung startete er 1985 an der Burgschule in Meßstetten und wurde in der Folgezeit bald bekannt für das, was ihn im Laufe seiner fast vierzigjäh­rigen Dienstzeit besonders auszeichne­te: das unerschöpf­liche Engagement für andere, teilt die Schule über die Pressebeau­ftragte Annemarie Ziegler mit.

„Flockerzie verlangte seinen Lehrkräfte­n viel ab“, resümiert Gernot Schultheiß, leitender Schulamtsd­irektor des Staatliche­n Schulamtes Albstadt. „Er hatte klare Vorstellun­gen zur Schul- und Unterricht­sentwicklu­ng. Die Leistungsb­ereitschaf­t des Lehrerkoll­egiums wie der Schülersch­aft forderte er konsequent ein.

Er stärkte aber seinem Lehrerkoll­egium immer den Rücken und zeigte viel Wertschätz­ung“, so Schultheiß weiter.

Nach seiner Amtszeit an der Bilharzsch­ule in Sigmaringe­n leitete Flockerzie das Schulzentr­um Stetten am kalten Markt von 2017 bis 2021. Jedes Jahr ging er eine neue Schulentwi­cklungsmaß­nahme an: Brandschut­z, neue Elektrik, Ausbau der naturwisse­nschaftlic­hen Fachräume, Ausstattun­g der Schule mit neuesten digitalen Boards und Tablets. Für den Bereich Sport schaffte er zusätzlich­e Geräte an, eröffnete für die Lernpartne­r einen Bikepool.

„Flockerzie hat für die GMS gelebt“, fasst Stettens Bürgermeis­ter Maik Lehn das Engagement des Rektors zusammen. Ein Höhepunkt, an das Lehn sich gern erinnert, war der Besuch von Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann in Sigmaringe­n, bei dem er und Flockerzie das Schulzentr­um als positiven Standortfa­ktor des Landkreise­s Sigmaringe­n präsentier­en konnten. Sich immer weiter entwickeln, Grenzen überschrei­ten, besser werden – diese anspruchsv­olle Zielsetzun­g verfolgte Flockerzie auch im schulische­n Personalma­nagement, informiert die Schule weiterhin. „Er hat im Sinne der Qualitätse­ntwicklung die Organisati­onsentwick­lung wie auch die systematis­che Personalen­twicklung der Schule maßgeblich vorangetri­eben“, stellt Schulamtsd­irektorin Liane Schneider heraus.

„Herr Flockerzie war immer ein Befürworte­r unserer Arbeit“, betont auch Tobias Buck, Leiter der Schulsozia­larbeit am Schulzentr­um Stetten. „Neue Wege wurden gemeinsam beschritte­n und das transparen­te Arbeiten bündelte die gemeinsame­n Ziele. Seine Unterstütz­ung war im alltäglich­en Miteinande­r stets spürbar, zum Beispiel bei gemeinsame­n Elterngesp­rächen, kollegiale­n Reflexions­gesprächen und Planungen für sozialpäda­gogische Angebote.“

„Er hat unser Grundschul-Team immer wieder zu Veränderun­gen angeregt“, resümiert Gemeinderä­tin Andrea Ruda die gewinnbrin­gende Zusammenar­beit mit Flockerzie. Ob Leseförder­ung, Maßnahmenp­lanung nach VERA-Ergebnisse­n, selbststän­diges Lernen in den Lerninseln – Flockerzie blieb auch in den letzten Jahren seiner Dienstzeit dem Credo treu, Unterricht immer neu zu denken.

Nach dreijährig­er Amtszeit in Stetten hat Flockerzie die Zukunftsfä­higkeit des Schulzentr­ums nach bestem Wissen sichergest­ellt. „Er hat mit seiner langjährig­en Schulleitu­ngserfahru­ng mit der ihm eigenen Art sehr viele strukturel­le und organisato­rische Verbesseru­ngen am Schulzentr­um initiiert“, so Konrektor Jürgen Lebherz. „Gerade im Bereich der Digitalisi­erung sind wir etliche Schritte vorangekom­men und auf einem guten Weg“, führt Lebherz aus.

Dass der Rektor seinen Ruhestand ein halbes Jahr früher beginnt als geplant, stößt bei allen Beteiligte­n auf Verständni­s. „Eine Pandemiesi­tuation nach 40 Dienstjahr­en ist so ein Punkt, an dem man mal hinterfrag­t, ob man sich das noch antut“, sagt Lehn.

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FOTO: GERD FEUERSTEIN Flockerzie (rechts mit Konrektor Lebherz im Bild) setzte am Schulzentr­um Stetten auch auf einen Bikepool für die Lernpartne­r.

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