Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
EV Lindau Islanders entführen Punkt aus Rosenheim
Eishockey-Oberliga Süd: Das Puschnik-Team muss sich den favorisierten Starbulls nach starker Leistung erst in der Verlängerung beugen
ROSENHEIM - Immerhin einen Zähler hat Eishockey-Oberligist EV Lindau Islanders am Sonntag mit nach Hause genommen. Und das verdient: Sie verlangten dem Tabellendritten Rosenheim Starbulls alles ab und mussten sich nur knapp nach mit 4:5 nach Verlängerung beugen. Dabei führten sie sogar mehrfach und waren kurz vor dem Sieg, weshalb die ganz große Freude nach diesem Spiel nicht aufkam. „Es ist schade, wenn du so knapp dran bist und die Möglichkeit hast, gegen Rosenheim zu gewinnen“, haderte Islanders-Coach Gerhard Puschnik, der den Auftritt seiner Mannschaft aber grundsätzlich positiv bewertete: „Ich kann der Mannschaft nur gratulieren, sie hat stark gekämpft.“
Die Islanders begannen das Spiel in Rosenheim mit zwei Veränderungen. Anders als noch beim 2:5 gegen Regensburg am Freitag startete David Heckenberger im Tor der Lindauer. Er rückte somit für Lucas Di Berardo in die Startformation, der von außen zusehen musste. Außerdem verlor auch Daniel Schwamberger seinen Platz in der ersten Reihe an Florian Lüsch.
In Rosenheim sollten die Islanders auch vielversprechend loslegen. Nach nur etwas mehr als zwei Minuten musste Starbulls-Torwart Andreas Mechel hinter sich greifen. 1:0 für Lindau – das Tor besorgte Raphael Grünholz mit einem mutigen Hammer.
Starbulls Rosenheim - EV Lindau Islanders 5:4 n.V. (1:1, 1:3, 2:1, 1:0)
Tore: 0:1 (02:25) Raphael Grünholz (Widen, Schneider), 1:1 (16:38 ÜZ) Kyle Gibbons (Leinweber, Heidenreich), 2:1 (25:51) Kyle Gibbons (Daxlberger, Leinweber), 2:2 (28:59 ÜZ)) Florian Lüsch (Klingler, Ochmann), 2:3 (32:15 ÜZ)
Patrick Raaf-Effertz (Widen), 2:4 (33:18 ÜZ) Andreas Farny (Klingler, Ochmann), 3:4 (40:58 ÜZ) Tobias Meier (Draxinger, Gibbons), 4:4 (56:47) Simon Heidenreich (Draxinger, Leinweber), 5:4 (60:56) Tobias Meier (Vollmayer, Mechel) Strafen: Rosenheim 10 Minuten, Lindau 8 Minuten Zuschauer: 0.
Ihm und seinen Teamkollegen verlieh dieser frühe Treffer eine gehörige Portion Selbstvertrauen. Beinahe hätte das Lindau auch zum 2:0 genutzt, doch Schwamberger schoss bei seiner Großchance im Anschluss an die Führung den Rosenheimer Keeper Mechel an. So nach und nach übernahm allerdings der Gastgeber das Zepter. Das gab Heckenberger die Möglichkeit sich auszuzeichnen, unter anderem parierte er mehrfach gegen Florian Krumpe und behielt im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Simon Heidenreich die Oberhand. In der 17. Minute war Heckenberger dann aber machtlos. Rosenheim nutzte eine Überzahlsituation – Kyle Gibbons verwertete einen Traumpass von Curtis Leinweber zum 1:1. „Wir sind zufrieden mit dem ersten Drittel, müssen aber noch härter in die Zweikämpfe gehen“, sagte Islanders-Spieler David Farny im Interview bei Sprade TV.
Eine Forderung, die Lindau aber zunächst nicht umsetzen konnte. Die Starbulls blieben dran und belohnten sich mit dem 2:1. Wieder einmal war Gibbons zur Stelle. Nach Vorarbeit von Dominik Daxlberger und Leinweber erzielte er sein 21. Saisontor für das favorisierte Team von Trainer John Sicinski (26.). Die Islanders antworteten aber stark, waren vor allem aus der Distanz gefährlich. Während Lüsch einen Schuss von Simon Klingler zum 2:2 ablenkte, erzielte Patrick Raaf-Effertz mit einem wuchtigen Versuch aus weiter Entfernung
das 3:2 für die Lindauer. Andreas Farny baute die Führung noch im zweiten Drittel auf 4:2 aus.
Doch Rosenheim ließ das nicht auf sich sitzen. Ein früher Anschlusstreffer von Tobias Meier im dritten Drittel brachte die Gastgeber wieder heran. Lindau wollte jedoch unbedingt die drei Punkte im Rofa-Stadion einfahren, sie warfen sich in jeden Schuss. Circa drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mussten sie aber den 4:4-Ausgleich hinnehmen – Simon Heidenreich staubte nach Heckenberger-Parade erfolgreich ab. „Vielleicht waren wir am Ende zu defensiv. Wir wollten es nur verteidigen, das ist am Ende in die Hose gegangen“, meinte Puschnik. In der Verlängerung behielt dann Rosenheim die Oberhand. Schwamberger scheiterte an Mechel, den Konter vollendete Meier zum 5:4-Endstand.