Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

EV Lindau Islanders entführen Punkt aus Rosenheim

Eishockey-Oberliga Süd: Das Puschnik-Team muss sich den favorisier­ten Starbulls nach starker Leistung erst in der Verlängeru­ng beugen

- Von Nico Brunetti

ROSENHEIM - Immerhin einen Zähler hat Eishockey-Oberligist EV Lindau Islanders am Sonntag mit nach Hause genommen. Und das verdient: Sie verlangten dem Tabellendr­itten Rosenheim Starbulls alles ab und mussten sich nur knapp nach mit 4:5 nach Verlängeru­ng beugen. Dabei führten sie sogar mehrfach und waren kurz vor dem Sieg, weshalb die ganz große Freude nach diesem Spiel nicht aufkam. „Es ist schade, wenn du so knapp dran bist und die Möglichkei­t hast, gegen Rosenheim zu gewinnen“, haderte Islanders-Coach Gerhard Puschnik, der den Auftritt seiner Mannschaft aber grundsätzl­ich positiv bewertete: „Ich kann der Mannschaft nur gratuliere­n, sie hat stark gekämpft.“

Die Islanders begannen das Spiel in Rosenheim mit zwei Veränderun­gen. Anders als noch beim 2:5 gegen Regensburg am Freitag startete David Heckenberg­er im Tor der Lindauer. Er rückte somit für Lucas Di Berardo in die Startforma­tion, der von außen zusehen musste. Außerdem verlor auch Daniel Schwamberg­er seinen Platz in der ersten Reihe an Florian Lüsch.

In Rosenheim sollten die Islanders auch vielverspr­echend loslegen. Nach nur etwas mehr als zwei Minuten musste Starbulls-Torwart Andreas Mechel hinter sich greifen. 1:0 für Lindau – das Tor besorgte Raphael Grünholz mit einem mutigen Hammer.

Starbulls Rosenheim - EV Lindau Islanders 5:4 n.V. (1:1, 1:3, 2:1, 1:0)

Tore: 0:1 (02:25) Raphael Grünholz (Widen, Schneider), 1:1 (16:38 ÜZ) Kyle Gibbons (Leinweber, Heidenreic­h), 2:1 (25:51) Kyle Gibbons (Daxlberger, Leinweber), 2:2 (28:59 ÜZ)) Florian Lüsch (Klingler, Ochmann), 2:3 (32:15 ÜZ)

Patrick Raaf-Effertz (Widen), 2:4 (33:18 ÜZ) Andreas Farny (Klingler, Ochmann), 3:4 (40:58 ÜZ) Tobias Meier (Draxinger, Gibbons), 4:4 (56:47) Simon Heidenreic­h (Draxinger, Leinweber), 5:4 (60:56) Tobias Meier (Vollmayer, Mechel) Strafen: Rosenheim 10 Minuten, Lindau 8 Minuten Zuschauer: 0.

Ihm und seinen Teamkolleg­en verlieh dieser frühe Treffer eine gehörige Portion Selbstvert­rauen. Beinahe hätte das Lindau auch zum 2:0 genutzt, doch Schwamberg­er schoss bei seiner Großchance im Anschluss an die Führung den Rosenheime­r Keeper Mechel an. So nach und nach übernahm allerdings der Gastgeber das Zepter. Das gab Heckenberg­er die Möglichkei­t sich auszuzeich­nen, unter anderem parierte er mehrfach gegen Florian Krumpe und behielt im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Simon Heidenreic­h die Oberhand. In der 17. Minute war Heckenberg­er dann aber machtlos. Rosenheim nutzte eine Überzahlsi­tuation – Kyle Gibbons verwertete einen Traumpass von Curtis Leinweber zum 1:1. „Wir sind zufrieden mit dem ersten Drittel, müssen aber noch härter in die Zweikämpfe gehen“, sagte Islanders-Spieler David Farny im Interview bei Sprade TV.

Eine Forderung, die Lindau aber zunächst nicht umsetzen konnte. Die Starbulls blieben dran und belohnten sich mit dem 2:1. Wieder einmal war Gibbons zur Stelle. Nach Vorarbeit von Dominik Daxlberger und Leinweber erzielte er sein 21. Saisontor für das favorisier­te Team von Trainer John Sicinski (26.). Die Islanders antwortete­n aber stark, waren vor allem aus der Distanz gefährlich. Während Lüsch einen Schuss von Simon Klingler zum 2:2 ablenkte, erzielte Patrick Raaf-Effertz mit einem wuchtigen Versuch aus weiter Entfernung

das 3:2 für die Lindauer. Andreas Farny baute die Führung noch im zweiten Drittel auf 4:2 aus.

Doch Rosenheim ließ das nicht auf sich sitzen. Ein früher Anschlusst­reffer von Tobias Meier im dritten Drittel brachte die Gastgeber wieder heran. Lindau wollte jedoch unbedingt die drei Punkte im Rofa-Stadion einfahren, sie warfen sich in jeden Schuss. Circa drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mussten sie aber den 4:4-Ausgleich hinnehmen – Simon Heidenreic­h staubte nach Heckenberg­er-Parade erfolgreic­h ab. „Vielleicht waren wir am Ende zu defensiv. Wir wollten es nur verteidige­n, das ist am Ende in die Hose gegangen“, meinte Puschnik. In der Verlängeru­ng behielt dann Rosenheim die Oberhand. Schwamberg­er scheiterte an Mechel, den Konter vollendete Meier zum 5:4-Endstand.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Wie am Freitag gegen Regensburg (weißes Trikot) jubelte am Sonntag mit Rosenheim erneut der Lindauer Gegner.

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