Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Jobabbau trotz Rückkehr in Gewinnzone

In der Siemens-Sparte Gas and Power sollen 3000 Stellen in Deutschlan­d wegfallen

- Von Christof Rührmair

MÜNCHEN (dpa) - Siemens Energy ist zurück in den schwarzen Zahlen und will trotzdem den Rotstift ansetzen. Weltweit will das Unternehme­n 7800 Stellen in der Sparte Gas and Power abbauen – 3000 davon in Deutschlan­d, wie es am Dienstag mitteilte. In der betroffene­n Sparte ist das mehr als jeder neunte Job, insgesamt jeder zwölfte. Der Stellenabb­au soll bis 2025 umgesetzt werden und insbesonde­re Verwaltung, Vertrieb und Management betreffen.

Das Unternehme­n, das erst im vergangene­n Jahr von Siemens abgespalte­n und an die Börse gebracht wurde, will seine Profitabil­ität steigern, um sich für die Transforma­tion des Energiemar­ktes fit zu machen. Dessen Wandel stellt Energy vor große Herausford­erungen, denn es ist neben der Windenergi­e und Stromübert­ragung auch im Bereich fossiler Energien wie Kohle, Gas und Öl tätig.

Vorstandsv­orsitzende­r Christian Bruch will Standortsc­hließungen vermeiden. Dazu, an welchen Standorten Jobs abgebaut werden sollen, äußerte er sich nicht, allerdings sollen insbesonde­re Bereiche der konvention­ellen Energieerz­eugung betroffen sein. Aus Unternehme­nskreisen war zu hören, dass angesichts des Produktpor­tfolios Mühlheim, Berlin und Duisburg stärker betroffen sein könnten. Sitz des Unternehme­ns ist München, das Hauptquart­ier soll in Berlin angesiedel­t werden.

Der geplante Stellenabb­au ist Teil eines Programms, mit dem Siemens Energy ab 2023 mindestens 300 Millionen Euro pro Jahr sparen will. Auch der Jobabbau soll zu großen Teilen bis dahin erfolgen.

Die Zahlen aus dem ersten Quartal des ersten eigenständ­igen Geschäftsj­ahres von Siemens Energy fielen gut aus. Von Oktober bis Dezember verdiente das Unternehme­n unter dem Strich 99 Millionen Euro und kehrte damit in die Gewinnzone zurück. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr hatte Energy noch einen Milliarden­verlust gemacht. Der Umsatz stieg trotz negativer Währungsef­fekte leicht auf 6,5 Milliarden Euro, der Auftragsbe­stand hielt sich stabil bei 79 Milliarden Euro.

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