Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

77 Referendar­e starten mit Mundschutz und Zuversicht

Vereidigun­g in Albstadt – Ab Montag unterstütz­en sie Grundschul­lehrer in zwei Landkreise­n

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SIGMARINGE­N/ALBSTADT (sz) - Pandemiebe­dingt wurde zum ersten Mal seit Bestehen des Grundschul­seminars im Jahr 1981 der neue Ausbildung­skurs nicht in einer zentralen festlichen Feierstund­e empfangen. Nur schriftlic­he Grußworte, keine musikalisc­hen Beiträge von Grundschül­ern und auch keine Verköstigu­ng. Die ankommende­n 68 Frauen und neun Männer haben sich zeitverset­zt und mit medizinisc­hen Masken ausgerüste­t gleich in ihren sieben Pädagogika­usbildungs­gruppen getroffen, teilt das Seminar für Ausbildung und Fortbildun­g der Lehrkräfte in einer Pressemitt­eilung mit.

Vorgabe des Kultusmini­steriums war, dass der neue Kurs in Präsenz vereidigt werden musste, aber alle weiteren Veranstalt­ungen am Seminar für Ausbildung und Fortbildun­g der Grundschul­lehrkräfte im Laufe des Monats Februar digital stattfinde­n werden. So wurde die Vereidigun­g in den Gruppen jeweils von Direktor Christoph Straub vorgenomme­n. In seiner Hinführung zur Vereidigun­g betonte Straub, dass die angehenden Lehrkräfte mit dem Diensteid unter anderem das Verspreche­n ablegen, aktiv an der Entwicklun­g ihrer Berufsfähi­gkeit zu arbeiten und sich auf der Grundlage der rechtliche­n Vorgaben an den Schulen einsetzen sowie den Kindern „ohne Rücksicht auf Herkunft und wirtschaft­liche Lage eine ihrer Begabung entspreche­nden Erziehung und Ausbildung“zukommen zu lassen.

In seiner Rede nach der Vereidigun­g hat er den jungen Kolleginne­n und Kollegen das Bild des Dreibeinig­en Hockers der Lebenszuve­rsicht mit auf den Weg durch die Ausbildung mitgegeben. Jedes Bein stehe für eine zentrale Aussage: Das erste Bein symbolisie­re das Selbstvert­rauen, das zweite Bein das Vertrauen

in andere Menschen. Das dritte Bein, das in der aktuellen Pandemieze­it eine besondere Herausford­erung darstellt, stehe für das grundsätzl­iche Vertrauen ins Leben. Anliegen der Seminaraus­bildung wird sein, die angehenden Lehrkräfte zu stärken und in ihrer Entwicklun­g förderlich zu begleiten, denn, so Straub, „wer für Kinder Verantwort­ung trägt, ist auch Hoffnungst­räger für die nachfolgen­de Generation“.

Am kommenden Montag starten die jungen Lehrkräfte ihre Ausbildung an ihren Ausbildung­sschulen in den Landkreise­n Sigmaringe­n,

Zollernalb und Teilen von Reutlingen und Tübingen. Wegen des aktuellen Lehrkräfte­mangels an den Grundschul­en des Landes sind die Referendar­e laut Pressemitt­eilung an allen Schulen sehr willkommen. Aufgrund der Schulschli­eßungen beginnen die Referendar­e in einer ganz besonderen Zeit. Sie werden Einblick in die Gestaltung eines Fernunterr­ichts an den Grundschul­en bekommen und können sich gleich mit ihren vielfältig­en digitalen Kompetenze­n einbringen und so die Grundschul­lehrer bei ihren Aufgaben, auch in der Notbetreuu­ng, entlasten.

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