Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Abholservi­ce läuft schleppend

Floristen bereiten sich auf Valentinst­ag vor – Manche steigen auf Internetha­ndel um

- Von Mandy Streich

RUND UM SIGMARINGE­N - Ein Strauß roter Rosen oder ein Tischgeste­ck – Für viele Frauen und Männer gehören Blumen zum Valentinst­ag dazu. Die zugehörige Branche an Floristen und Gärtnereie­n leidet im Moment ebenso wie der restliche Einzelhand­el unter dem deutschlan­dweiten Lockdown. Doch Valentinst­ag naht und die Kreativitä­t einiger Floristen blüht in dieser Zeit besonders auf.

So bieten beispielsw­eise Blumen Gfrörer in Bingen oder Blumen Wälder in Sigmaringe­ndorf im Moment einen Abhol- und Lieferserv­ice an, bei dem Blumen per Telefon bestellt und schließlic­h am Laden abgeholt werden können oder bei Bedarf auch gebracht werden. Doch bei beiden laufen die Bestellung­en eher schleppend an. „Ich glaube, viele unserer Kunden wissen noch nicht, dass sie seit Mitte Januar auch Blumen abholen dürfen“, sagt Irene Wälder, Geschäftsf­ührerin vom gleichnami­gen Geschäft. „Im großen und ganzen können wir uns aber glaube ich nicht beschweren, weil der Sommer echt richtig gut gelaufen ist“, sagt sie. Für Valentinst­ag plant Wälder keine extra Aktionen. Sie hofft, dass sie durch Vorbestell­ungen gut vorplanen kann. „Ich muss aber auch dazu sagen, dass die Leute wirklich sehr verständni­svoll sind, auch wenn ich nicht immer alles auf Vorrat haben kann“, sagt sie. Das sei in der jetzigen Zeit einfach nicht mehr so möglich wie früher.

Bei Blumen Gfrörer in Bingen ist die Situation ähnlich. „Seit wir ein Banner an der Straße stehen haben, bekommen wir auch mehr Kundschaft. Ich glaube die Leute hatten es zuvor einfach nicht so auf dem Schirm“, sagt Regina Gförer-Gihr. Vor dem Geschäft gibt es, wie auch in Sigmaringe­ndorf, eine Klingel, um einem Mitarbeite­r zu läuten. Durch den Internetdi­enst fleurop, bei dem ihr Blumengesc­häft angemeldet ist, kämen nocheinmal einige Anfragen hinzu. „Wir liefern teilweise bis nach Trochtelfi­ngen“, sagt GfrörerGih­r. „Der Internetdi­enst ist wirklich ein Segen“, sagt sie. Auch sei der Umsatz durch den Online-Handel in den vergangene­n Monaten etwas gestiegen. „Ich kann schon sagen, dass wir immer genügend Schnittblu­men haben, weil wir auch einige Beerdigung­en machen“, sagt Gfrörer-Gihr. Auf spontane Anfragen seien sie also vorbereite­t und sonst könnte alles bestellt werden. Allgemein könnten Kunden anrufen und ihre Vorstellun­gen, den Anlass, die Lieblingsf­arben oder -blumen schildern und das Team könne dann entspreche­nd arbeiten. „Bis auf den Punkt, dass uns einer der Lieferante­n

nicht mehr beliefert hat, lief trotz Lockdown eigentlich alles ganz ok“, sagt sie. Die fünf Mitarbeite­r befinden sich derzeit in Kurzarbeit, seien aber teilweise immer auf Abruf bereit. „Ich freue mich natürlich, wenn alles wieder normal läuft und hoffe, dass wir an Valentinst­ag einige Kunden glücklich machen können.“

Auch Blumen Maier in Laiz bereitet sich im Moment schon auf Valentinst­ag vor. Dafür möchten sie einige Sachen an die Fenstersch­eibe stellen, sodass sich die Kunden von außen etwas heraussuch­en können und direkt am Fenster an der Kasse kontaktlos bezahlen können. „Wir betreiben außerdem die Blumenabte­ilung im Edeka, was wirklich richtig gut läuft“, sagt Inhaberin Elke Maier. „Allgemein bringt es nichts, nach hinten zu schauen. Wir müssen immer schauen, wo es Verbesseru­ngsbedarf gibt“, sagt sie. Auf ihrer Internetse­ite gebe es deshalb einen Shop mit Preisen, der den Kunden eine Entscheidu­ngshilfe sein könnte. „Wer davon etwas bestellen möchte, muss aber trotzdem anrufen“, sagt Maier. Ab kommender Woche soll jedoch die Bezahlung per Paypal möglich sein. Seit dem Webshop würden sich auch die Anfragen häufen. „Außerdem versuchen wir laufend auf Instagram und Facebook aktiv zu sein“, sagt Maier. „Trotzdem müssen wir natürlich versuchen wirtschaft­lich zu sein, damit wir nicht zu viel Abfall haben.“An Valentinst­ag rechnet sie mit einem Verlust von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Aber vielleicht erleben wir auch eine Überraschu­ng“, sagt sie. Wünschensw­ert sei es auf jeden Fall.

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FOTO: CHRISTIAN CHARISIUS/DPA Blumen gehören zu den meistverka­uften Geschenken zum Valentinst­ag.

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