Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gekrümmt auf dem Heiligen Stuhl
Obwohl der amtierende Papst Franziskus nach katholischem Verständnis der Vertreter Gottes auf Erden ist, plagen den 84 Jahre alten Mann doch zutiefst irdische Leiden. Namentlich ist es der päpstliche Ischias, welcher seiner Heiligkeit seit geraumer Zeit Ungemach bereitet. Bisweilen krümmt er sich vor Schmerz auf dem Heiligen Stuhl. Druck auf die Gelenke lautet eines der Übel. Das naheliegendste Mittel ist, diesen Druck zu verringern. Und weil an schwere Knochen selbst im Vatikan niemand so recht glaubt, ist nun Schluss mit
Pizza und Nudeln, für die der Heilige Vater immer wieder eine unselige Vorliebe bekennt. Das Ziel ist der Verlust von sieben bis acht Kilogramm.
Guter Rat in Fragen des Fastens ist im Vatikan reichlich vorhanden. In der Bibel ist allenthalben davon die Rede, sodass der willige Geist – sollte das Fleisch trotz aller Insignien der katholischen Macht schwach sein – genug Inspiration findet. Die Zahl biblischer Persönlichkeiten, die sich im Fasten übten, reicht bis zu Jesus persönlich. Mehr asketische Inspiration geht nicht. Wie sich Franziskus bislang mit seinen Bemühungen schlägt? Radio Vatikan sowie „Katholisches Sonntagsblatt“schweigen sich darüber aus. Als Diätalternative wäre die Anschaffung eines Hundes zu empfehlen, der dem Papst durch regelmäßiges Gassigehen Bewegung verschaffte. Wobei nie ganz sicher ist, ob sich hinter der flauschigen Fassade eines solchen Kläffers nicht ein kleiner Zerberus verbirgt. Dann wird’s wohl doch aufs Fasten hinauslaufen. Am 17. ist eh Aschermittwoch.