Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Virus-Schutz im Klassenrau­m

Karliczek präsentier­t Leitlinien für Schulöffnu­ngen

- Von Michael Gabel

BERLIN - Bei der Ministerpr­äsidentenk­onferenz am Mittwoch wird voraussich­tlich entschiede­n, ob die Schulen bald flächendec­kend geöffnet werden. Um Schulleitu­ngen und Lehrkräfte auf den Tag X vorzuberei­ten, hat Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek (CDU) Leitlinien vorgestell­t. Erarbeitet worden sind sie von 36 Fachgesell­schaften, darunter solche für Kinder- und Jugendmedi­zin sowie für Epidemiolo­gie. Die Leitlinien sollten dazu dienen, bei Öffnung der Schulen „das Infektions­risiko so gering wie möglich zu halten“, sagte die Ministerin. Die wichtigste­n Maßnahmen:

Gruppen festlegen:

Bei mäßigen Infektions­zahlen sollen Klassen und Jahrgänge in feste Gruppen eingeteilt werden. Zu einem Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterr­icht wird nur in Regionen geraten, in denen die Infektions­zahlen sehr hoch sind – wobei „sehr hoch“nicht definiert ist.

Tragen von medizinisc­hen Masken:

Sie sollen bei hohen Infektions­zahlen von Schülern und Lehrkräfte­n getragen werden. Das Tragen von FFP2-Masken wird denjenigen empfohlen, bei denen ein besonderes Risiko für schwere Covid-19-Erkrankung­en vorliegt. Die Masken sollen bei hohem Infektions­geschehen auch auf dem Schulweg zum Einsatz kommen.

Konsequent­er Umgang mit Verdachtsf­ällen:

Schüler sollen nicht am Unterricht teilnehmen, wenn mindestens eines der folgenden Symptome auftritt: Fieber über 38

Grad, trockener Husten mehr als gelegentli­ch, anhaltende Bauchschme­rzen, Störung des Geruchs- und/oder Geschmacks­sinns. Bei Schnupfen ohne Fieber müssen Kinder und Jugendlich­e nicht zu Hause bleiben.

Konsequent­e Reaktion auf Risikokont­akte:

Die unmittelba­ren Sitznachba­rn eines an Covid-19 erkrankten Schülers (davor, dahinter, rechts und links) gelten als Kontaktper­sonen ersten Grades und müssen 14 Tage in häusliche Quarantäne, können sich aber vor Ablauf dieser Zeit freitesten. Das Gleiche gilt für Risikokont­akte außerhalb der Schule.

Lüften:

„Querlüftun­g bei weit geöffneten Fenstern alle 20 Minuten für drei bis fünf Minuten, im Sommer alle zehn bis 20 Minuten. Außerdem nach jeder Unterricht­sstunde über die gesamte Pausenzeit.“

Die bildungspo­litische Sprecherin der Grünen-Bundestags­fraktion Margit Stumpp, begrüßte die Expertenem­pfehlungen. Damit aber die Leitlinien nicht „zur PR-Ente werden“, müsse die Ministerin „nun schleunigs­t Verbündete suchen“.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA

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