Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Virtuelles Maybach-Museum soll schon bald online gehen
Stiftung und Freundeskreis arbeiten weiter an realer Version in Friedrichshafen
FRIEDRICHSHAFEN (af) – Ein Maybach-Museum soll integraler Bestandteil eines neuen Museumsquartiers in Friedrichshafen werden. So will es die Maybach-Stiftung mit Sitz in Stuttgart sowie einem Büro in Friedrichshafen. Unterstützung hat sie seit 2015 durch einen Freundeskreis. Aufgrund der Pandemie und der finanziellen Situation der Stadt werde sich das Projekt jedoch verzögern, heißt es in einer Mitteilung der Akteure. Ein virtuelles Maybach-Museum soll aber noch im ersten Quartal 2021 online gehen. Den 175. Geburtstag von Wilhelm Maybach „feiert“man ebenfalls im Internet.
Die Museumsplaner stellen eine baldige Umsetzung einer Übergangsausstellung in einem von der Maybach-Stiftung erworbenen Zug SVT 137 856, Bauart „Köln“in Aussicht. Dieser Hochgeschwindigkeitszug aus den 30er Jahren, genannt „Fliegender Kölner“, soll nach seiner Restaurierung zu einem begehbaren
Museumszug umgebaut und zum Beispiel am Hafenbahnhof abgestellt werden. Ihn fahrfähig zu machen, wie ursprünglich geplant, werde voraussichtlich nicht möglich sein, heißt es von Seiten der MaybachStiftung. Mit Vertretern der Deutschen Bahn AG und dem Friedrichshafener Oberbürgermeister steht die Maybach-Stiftung in Kontakt, um „die Interessen und langfristigen Zielrichtungen der verschiedenen Akteure aufeinander abzustimmen“.
Neben Heilbronn, Reutlingen und Bad Cannstatt ist Friedrichshafen der bedeutendste Ort der MaybachGeschichte. Wie lebendig die Begeisterung für den Namen Maybach am Bodensee immer noch ist, spiegle sich exemplarisch im Engagement des Freundeskreises Maybach Museum wider. 245 Mitglieder und 21 Experten unterstützen den Vereinszweck. Seit der Vereinsgründung im Jahr 2015 seien rund 3500 Zeitzeugnisse zusammengetragen worden, teilt der Freundeskreis Maybach mit. 2500 Objekte seien inzwischen von der Maybach-Stiftung professionell gesichtet, inventarisiert und digitalisiert.
Die Wilhelm-und-Karl-MaybachStiftung beziehungsweise Foundation wurde im Jahr 2005 von Ulrich Schmid-Maybach, dem Urenkel Wilhelm Maybachs, gegründet. Neben weltweiter Projektarbeit und Förderung von Nachwuchskräften verfolgt die Stiftung das Ziel, einen eigenständigen musealen Auftritt für die Maybach-Geschichte zu schaffen. Die Vorarbeiten dazu werden in der Geschäftsstelle der Stiftung in Friedrichshafen vorangetrieben.
Seit fünf Jahren arbeiten Mitglieder des Freundeskreises und das Team um Ulrich Schmid-Maybach am Aufbau der Sammlung. Für Ausstellungszwecke
stünden „hochkarätige Objekte zur Verfügung“. Als Beispiele werden die Nachlässe von Gustav Burr, Anton Zwick und der Familie Schmid-Maybach selbst genannt. Spannende Einblicke und neue Erkenntnisse versprächen bislang unveröffentlichte Dokumente und Fotografien. Eine erste Gelegenheit, die „wertvolle Sammlungs-, Dokumentationsund Ausstellungsarbeit des Freundeskreises und des Teams um Ulrich Schmid-Maybach zu würdigen und ausgewählte Sammlungsstücke der Öffentlichkeit zu präsentieren“, werde das OnlineMaybach-Museum bieten. Bis zur Eröffnung des statischen Museumszuges in Friedrichshafen soll dieses virtuelle Museum ein lebendiger Ort des Erfahrungs- und Wissensaustauschs rund um die Maybach-Geschichte werden.
www.maybach.org Dienstag, 9. Februar,
Unter
wird am eine OnlineKampagne zu „175 Jahre Wilhelm Maybach“freigeschaltet. Außerdem kann man sich auf der Seite unter „Blog“in der Kopfleiste durch zahlreiche historische Themen durchklicken. Der jüngste Beitrag vom Maybach-Team würdigt den 100. Jahrestag des Maybach W3. Es handelt sich dabei um das erste Serienauto aus dem Häfler Werk. Das Luxusautomobil feierte 1921 auf der Automobilausstellung in Berlin Premiere. Der Maybach Wagen W3 kostete mehr als 40 000 Reichsmark. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Jahresgehalt betrug damals 1233 Reichsmark. Weitere Informationen zum Freundeskreis gibt es im Internet auf
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www.freundeskreis. maybach.org