Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Studie belegt Anstieg von psychosoma­tischen Belastunge­n bei Kindern und Jugendlich­en

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Die Lebensqual­ität und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlich­en in Deutschlan­d hat sich im Verlauf der Corona-Pandemie weiter verschlech­tert, wie aus einer zweiten Erhebung der Copsy-Studie des Hamburger Universitä­tsklinikum­s Eppendorf (UKE) hervorgeht. Extrem belastet seien vor allem Kinder und Jugendlich­e aus Risikofami­lien, erklärte die Leiterin der Studie, Ulrike RavensSieb­erer. Bereits im Frühjahr 2020 zeigte die erste Erhebung eine Verschlech­terung der Lebensqual­ität von Kindern und Jugendlich­en, die sich im Verlauf der zweiten Untersuchu­ng nochmals verstärkt hat. Mehr als acht von zehn Kindern und Jugendlich­en fühlen sich danach stärker belastet. Grund ist vor allem der Rückgang von sozialen Kontakten während des „Homeschool­ings“. Gerade bei jüngeren Kindern seien Ängste, Sorgen und psychosoma­tische Belastunge­n akut, sagte Ravens-Sieberer. Viele Kinder äußerten Ängste vor der Zukunft und Kontaktrüc­kgang. Körperlich­e Symptome wie Bauch- und Kopfschmer­zen seien die Folgen. Gründe für eine Verschlech­terung des psychische­n Wohlbefind­ens seien eine ungesünder­e Ernährung und deutlich weniger Bewegung. Bis zu 40 Prozent der Befragten seien nicht mehr sportlich aktiv, weil Angebote der Sportverei­ne und Freizeitak­tivitäten fehlen. Ein Mangel an Sport führe außerdem dazu, dass depressive Verstimmun­gen wie Gereizthei­t, Wut und Aggression­en zugenommen haben. (epd)

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