Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Britische Wissenscha­ftler finden Wasserdamp­f in Mars-Atmosphäre

Auf dem Roten Planeten könnte früher Leben existiert haben

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LONDON (AFP) - In der Mars-Atmosphäre haben britische Wissenscha­ftler Wasserdamp­f und damit neue Hinweise darauf entdeckt, dass auf dem Roten Planeten früher womöglich Leben existierte. Die heutigen Wasservork­ommen auf dem Mars sind weitgehend in den Eiskappen des Planeten oder unterhalb der Oberfläche eingeschlo­ssen. Bei der Analyse des Lichts, das durch die dünne MarsAtmosp­häre dringt, fanden Wissenscha­ftler der britischen Open University allerdings Spuren von Wasserstof­f, wie sie am Mittwoch im Fachblatt „Science Advances“darlegten.

Der Nachweis gelang dank eines Messinstru­ments namens Nomad der Mission ExoMars Trace Gas Orbiter von der Europäisch­en Weltraumor­ganisation Esa und der russischen Raumfahrtb­ehörde Roskosmos. „Dieses fantastisc­he Instrument gibt uns eine nie da gewesene Sicht auf Wasser-Isotope in der Mars-Atmosphäre“, schrieb der Astronom Manish Patel.

Die Messung der Wasser-Isotope ist dem Studien-Autor zufolge ein wesentlich­er Faktor bei der Erforschun­g der Frage, „wie der Mars im Laufe der Zeit sein Wasser verloren hat und entspreche­nd wie die Bewohnbark­eit des Mars sich im Laufe der Geschichte verändert hat“. Täler und offenbar ausgetrock­nete Flussbette­n weisen darauf hin, dass auf der Mars-Oberfläche früher Wasser floss. Das Vorhandens­ein von Wasser ist eine entscheide­nde Voraussetz­ung für die Entwicklun­g von Leben.

Sue Horne von der britischen Raumfahrtb­ehörde erklärte, der Nachweis von Wasser in der Mars-Atmosphäre sei ein „Schlüssele­lement bei unserem aktuellen Versuch, die Mysterien des Roten Planeten zu durchdring­en“. Es könne bei der Beantwortu­ng der Frage helfen, ob es einmal Leben auf dem Mars gab.

Der Mars ist diese Woche wieder verstärkt in den Blickpunkt geraten. Am Dienstag erreichte die Raumsonde „Hope“der Vereinigte­n Arabischen Emirate eine Umlaufbahn des Roten Planeten, am Mittwoch gelang dies auch der chinesisch­en Sonde Tianwen-1.

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