Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Handballsaison wird ohne Wertung beendet
Gemeinsame Entscheidung der drei Verbände in Baden-Württemberg nach Lockdown-Verlängerung
RAVENSBURG (mp/sz) - Echte Hoffnungen hatten sich die Amateurhandballer in der Region zuletzt sowieso nicht mehr gemacht, die Nachricht vom Donnerstagvormittag kam deshalb auch nicht mehr überraschend: Die Handball-Saison 2020/ 2021 in Baden-Württemberg ist ab sofort beendet! Das haben die drei Verbände aus Baden (BHV), Südbaden (SHV) und Württemberg (HVW) gemeinsam mitgeteilt. „Jetzt haben wir Gewissheit. Es ist und bleibt bitter, dass ein ganzes Handballjahr der Corona-Pandemie zum Opfer fällt“, kommentierte ein tief enttäuschter Timo Feistle, Sportlicher Leiter von Verbandsligist MTG Wangen, die Nachricht.
Die Entscheidung zur Beendigung der Saison 20/21 hätten die Präsidien von BHV, SHV und HVW sowie der Vorstand von HBW jeweils einstimmig gefällt, hieß es in der Mitteilung weiter. „Wir fokussieren unsere Aktivitäten nun auf die Planungen für die Spielrunde 2021/ 2022“, wurde Peter Knapp, der Präsident des BHV und Vorstandsvorsitzende von Handball Baden-Württemberg, zitiert: „Im Bereich der Jugend zielen diese auf eine sportliche Qualifikation für die Runde 2021/ 2022.“HVW-Präsident Hans Artschwager, zugleich Vize-Präsident des Deutschen Handballbunds (DHB) und Sprecher der Landesverbände, betonte: „Außerdem laufen unser aller Überlegungen, wie der Handball – sobald Mannschaftssport wieder zugelassen wird – in den kommenden Monaten bis zum Beginn der Runde 2021/2022 gefördert und unterstützt werden kann. Wir informieren die Vereine, sobald hier eine Basis für Entscheidungen gegeben ist.“
Die Entscheidung, die laufende Hallensaison zu beenden, gelte für alle Spiele ab der Baden-Württemberg-Oberliga abwärts, eine Wertung der Spielrunde 2020/2021 findet nicht statt. In den Ligen der drei Verbände gebe es keine sportlichen Aufoder Absteiger. Über einen eventuellen Auf- und Abstieg in beziehungsweise aus der Dritten Bundesliga sei dagegen noch nicht entschieden, deren Austragung liege in der Verantwortung des DHB. Ebenso warteten die Verbände in der Altersklasse der B-Jugend noch auf Entscheidungen auf Bundesebene. Sollte der DHB an der Ausspielung der Deutschen Meisterschaft in der B-Jugend festhalten, müssten hierfür Teilnehmer aus der BWOL gemeldet werden, hieß es.
Ohne dass es in der Mitteilung erwähnt wird, dürfte die am Mittwochabend beschlossene Verlängerung des Lockdowns bis 7. März wegen der anhaltenden Corona-Pandemie der Grund für den Abbruch der Handballsaison in Baden-Württemberg sein. Denn die Verbände hatten immer betont, dass sie spätestens am 22. Februar in den Trainingsbetrieb zurückkehren müssten, um die erst wenige Spieltage alte Saison überhaupt zu Ende führen zu können. Diese war seit November wegen des damals beschlossenen „Lockdown light“unterbrochen.
Mit dem Abbruch bewahrheitet sich auch, was Stefanie Raaf, Trainerin der Landesligafrauen der TSG Ailingen, schon in der vergangenen Woche befürchtet hatte: „Es ist ein verlorenes Jahr.“