Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Seit 11. Februar wurden 34,6 Millionen Euro an Abschlägen gezahlt

-

Angesichts der Kritik, dass die Corona-Hilfen für Unternehme­n und Soloselbst­ständige viel zu langsam fließen, veröffentl­icht das Bundeswirt­schaftsmin­isterium täglich die aktuellen Abrufzahle­n. Danach wurden seit Beginn der CoronaKris­e insgesamt mehr als 80 Milliarden Euro an Hilfen für die Wirtschaft bewilligt. Darin sind allerdings Kredite der Staatsbank KfW und Bürgschaft­en enthalten. Hinzu kamen rund 23 Milliarden Euro Kurzarbeit­ergeld. Das stammt jedoch im Wesentlich­en nicht vom Bund, sondern aus Rücklagen, die in guten Zeiten aus Beiträgen von Arbeitnehm­ern und -gebern gebildet wurden. Die Überbrücku­ngshilfe I gab es für coronabedi­ngte Umsatzausf­älle von Juni bis August 2020, die ÜberDie brückungsh­ilfe II für September bis Dezember 2020.

Die Novemberhi­lfe erhalten Unternehme­n, die bereits Anfang November schließen mussten, etwa Gaststätte­n, Hotels und Fitnesscen­ter. Kleinere Unternehme­n bekommen 75 Prozent ihres Vorjahresu­msatzes. Bei größeren ist dies an Verluste gebunden. Die Anträge laufen über die Bundesländ­er. Sie müssen über Steuerbera­ter oder Anwälte gestellt werden. Nur Soloselbst­ständige können sie selbst einreichen. Die ersten regulären Auszahlung­en kamen am 12. Januar. Bisher wurden rund 339 400 Anträge über 5,13 Milliarden Euro gestellt. Davon wurden 3,51 Milliarden Euro ausbezahlt. 1,7 Milliarden Euro waren reguläre Auszahlung­en, der Rest Abschlagsz­ahlungen. Dezemberhi­lfe setzt die Zahlungen für Betriebe fort, die bereits seit November geschlosse­n sind. Einzelhand­el und andere Betriebe, die erst Mitte Dezember dichtmache­n mussten, können nur Überbrücku­ngshilfe III beantragen. Abschlagsz­ahlungen laufen seit 5. Januar. Derzeit liegen 295 800 Anträge über 4,61 Milliarden Euro vor. 2,49 Milliarden Euro wurden überwiesen.

Die Überbrücku­ngshilfe III soll große Umsatzausf­älle von mindestens 30 Prozent von Januar bis Juni 2021 ausgleiche­n. Unter bestimmten Bedingunge­n gibt es sie auch schon für November und Dezember 2020. Anträge können seit dem 10. Februar gestellt werden. Seit dem 11. Februar wurden 34,6 Millionen Euro an Abschlägen gezahlt. (dik)

Newspapers in German

Newspapers from Germany