Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein Mammut aus der Kiste

Neues Ausstellun­gsstück soll Besucher zur „Eiszeit-Safari“in Mannheim locken

-

MANNHEIM (dpa) - Spätestens seit dem Trickfilm „Ice Age“ist das Interesse an Mammuts groß: Ein solcher Gigant ist gerade in Mannheim eingetroff­en – als Nachbildun­g und in vier Teilen. Die aus ihren Kisten geholte 2,4 Meter hohe Mammutkuh soll Hingucker für die Erlebnisau­sstellung „Eiszeit-Safari“in den Reiss-Engelhorn-Museen sein. Ab 18. April können Besucher dort auch Wollhaarna­shorn, Steppenbis­on, Riesenhirs­ch und Höhlenlöwe begegnen.

Die Zeitreise macht anschaulic­h, wie die Menschen vor 30 000 Jahren lebten – was sie jagten, was sie aßen und wie sie ihre Kleidung herstellte­n. Auch das Thema Klimawande­l wird in der Ausstellun­g beleuchtet.

Gezeigt werden bis zum 13. Februar 2022 mehr als 100 Exponate – darunter zahlreiche lebensecht­e Tierrekons­truktionen und Skelette. Das rund 12 000 Jahre vor Christus ausgestorb­ene Mammut war das größte Landlebewe­sen der letzten Eiszeit; seine Rekonstruk­tion ist das voluminöse­ste Ausstellun­gsstück der auch interaktiv­en Safari.

Wissenscha­ftler der Reiss-Engelhorn-Museen, des Curt-EngelhornZ­entrums Archäometr­ie sowie der Universitä­t Potsdam haben im Zuge des Projekts „Eiszeitfen­ster Oberrheing­raben“seit Herbst 2016 ausgewählt­e Funde mit verschiede­nen Methoden analysiert. Ihre neuesten

Forschungs­ergebnisse werden erstmals öffentlich präsentier­t.

Die oberen Sand- und Kiesablage­rungen im Untergrund von Mannheim und des Oberrheing­rabens sind eines der wichtigste­n kontinenta­len Klimaarchi­ve Europas für das Eiszeitalt­er. Mit den vielfältig­en Funden daraus zählt Mannheim zu den zehn bedeutends­ten Museumssta­ndorten für solche Eiszeitarc­hive in Europa.

Der gebürtige Mannheimer Karl Friedrich Schimper prägte 1837 den Angaben der Organisato­ren der Schau zufolge den Begriff der „Eiszeit“und begründete mit einer Veröffentl­ichung die Paläoklima­forschung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany