Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Nagelsmann sieht Klopps Reds als „leichten Favoriten“

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LEIPZIG (SID) - Julian Nagelsmann stieg entspannt mit seiner roten FFP2-Maske im Gesicht an Bord des Sonderflug­s ENT 576, auch die Spieler von RB Leipzig waren vor dem coronabedi­ngt nach Budapest verlegten Heimspiel gut gelaunt. Als Favorit aber sahen sich die formstarke­n Sachsen gegen Jürgen Klopps kriselnden FC Liverpool keinesfall­s. „Meine Spieler wissen, dass das ein Weltklasse­team ist“, sagte Nagelsmann vor dem Achtelfina­lhinspiel der Champions League am Dienstag (21 Uhr/DAZN).

Zumindest auf dem Papier war die Gelegenhei­t, den englischen Meister aus der Königsklas­se zu werfen, selten günstiger. Aber Nagelsmann gab nur zu, dass die Leipziger, die gerade drei Ligaspiele in Folge gewonnen haben, „sehr gut im Flow“seien – daraus jedoch sei mitnichten abzuleiten, dass der Champions-LeagueSieg­er von 2019 nun zum Underdog werde. „Ich sehe Liverpool jetzt immer noch als leichten Favoriten aufgrund der internatio­nalen Erfahrung“, so der RB-Coach. Damit widerspric­ht Nagelsmann seinem Vorgänger Ralf Rangnick. „Vor ein paar Monaten hätte ich noch gesagt, das Spiel geht zu 65 Prozent an Liverpool“, hatte dieser der „Times“gesagt. „Aber jetzt ist das ein 50:50Spiel.“Jürgen Klopp fand diese Bewertung völlig in Ordnung. „Mit 50:50 kann ich gut leben, das heißt, wir haben absolute jede Chance. Mehr brauche ich nicht.“

Liverpool und Klopp haben bewegte Wochen hinter sich. Die Verletzten­misere kennt kein Ende, besonders in der Abwehr fehlen wichtige Stützen wie Virgil van Dijk, Joel Matip oder Joe Gomez mit Blessuren. Die jüngsten drei Ligaspiele verlor Liverpool allesamt, die Meistersch­aft ist abgehakt: 13 Punkte Rückstand auf Spitzenrei­ter Manchester City sind einfach zu viel. Auch in den nationalen Pokalwettw­erben sind die Reds raus – es bleibt in Sachen Titel nur noch die Champions League.

Julian Nagelsmann glaubt, dass das den Gegner noch gefährlich­er macht. Er gehe davon aus, „dass sie da mit vollem Elan reingehen“. Folglich: „Wir brauchen einen Top-Tag.“

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