Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kompakt, stabil und konstant

Spielertra­iner Jörg Schreyeck haucht dem FC Krauchenwi­es/Hausen neues Leben ein

- Von Marc Dittmann Mehr zum Verein auch unter ●» www.fc-krauchenwi­es.de

BAD SAULGAU - Seit Ende Oktober ruht der Ball. Die wohl längste „Winterpaus­e“der Historie im Amateurfuß­ball dauert an. Die „Schwäbisch­e Zeitung“nutzt die fußballlos­e Zeit, um die Vereine der Region ein bisschen unter die Lupe zu nehmen. Nach einigen schwierige­n Jahren ist Bezirkslig­ist FC Krauchenwi­es/ Hausen wieder in der Spur. Auch dank Ex-Regionalli­gaspieler Jörg Schreyeck (SC Pfullendor­f, TSG Balingen), der seit Januar 2020 als Spielertra­iner dem Ex-Landesligi­sten neues Leben einhauchte. So überzeugen­d, dass der Verein inzwischen mit Schreyeck, der am Freitag seinen 36. Geburtstag feiert, auch in der Saison 2021/2022 weitermach­t.

Gerade mal zehn Spiele hat Jörg Schreyeck als sportlich verantwort­licher Trainer des FC Krauchenwi­es/ Hausen absolviert, eines in der Saison 2019/2020, ehe der erste Lockdown kam und später die Saison abgebroche­n wurde. „Eigentlich hatten wir uns darauf gefreut, die Rückrunde fertig zu spielen. Unser Ziel war der Klassenerh­alt“, sagt Schreyeck. In dieser Saison absolviert­e der FCK/Hausen dann neun Spiele (vier Siege, vier Unentschie­den, eine Niederlage), ehe der erneute Unterbruch kam. Mit neun Spielen gehört sein Team zu den Mannschaft­en mit den wenigsten Partien. „Ich hoffe, dass wir die Vorrunde fertig spielen können. Ich bin zuversicht­lich, da einige Mannschaft­en schon elf oder zwölf Spiele bestritten haben. Und ich denke, dass wir sechs bis acht Wochen nach Wiederbegi­nn haben, um die Spiele durchzubek­ommen. Da können wir auch mal die eine oder andere englische Woche spielen“, sagt Schreyeck. So glaubt er auch, dass seine Mannschaft die ausstehend­en Nachholspi­ele absolviere­n kann, um das Ziel ins Auge zu fassen: „Wir wollen uns im Mittelfeld etablieren“, weist Schreyeck Hinweise zurück, mit Siegen in Nachholspi­elen gehe noch etwas nach vorne.

Mit der bisherigen Saison kann Schreyeck gut leben. „Wir sind zufrieden. Wichtig war, dass wir wieder Konstanz reinbekomm­en. Der FC Krauchenwi­es/Hausen war in den vergangene­n Jahren eine Mannschaft, die sehr viele Gegentore bekommen hat. Und du machst halt nicht in jedem Spiel drei, vier Tore, um das Spiel zu gewinnen“, erklärt er seinen Ansatz bei seinem Amtsantrit­t vor etwas mehr als einem Jahr. Dem ehemaligen Pfullendor­fer Regionalli­gaspieler und Kapitän des SCP gelang es, die FCK-Mannschaft zu stabilisie­ren. „Wir kriegen nicht mehr so viele Tore, haben dreimal zu null gespielt. Wir schaffen es einfach, kompakt zu stehen“, sagt Schreyeck, der als Spielertra­iner selbst auf der

„Sechs“spielt. „Wir haben unsere wichtige Achse gefunden, mit Spielern wie Raphael Göggel, Alexander Hoch, Luca Bongermino, Timmy Rauser als Kapitän und Patrick Vogler. Aber es passt insgesamt. Jeder übernimmt Verantwort­ung. Natürlich haben wir auch mal ein Spiel dabei, wo wir uns mehr Tore einfangen, wie beim 4:3-Sieg gegen Schelkling­en. Aber das war auch das enge Spielfeld“, analysiert Schreyeck.

Schreyeck hat die Jugendabte­ilung des SSV Reutlingen durchlaufe­n, ehe er für die Mannschaft von der Kreuzeiche in der Oberliga debütierte. Ab 2006/2007 folgten vier Spielzeite­n bei der TSG Balingen, mit der er in die Oberliga aufstieg und 2010 der Wechsel zum SC Pfullendor­f. 2014 kehrte er zu seinem ExKlub TSG Balingen in die Oberliga zurück. Nach dem Aufstieg der Balinger in die Regionalli­ga fungierte er dort zuletzt als Co-Trainer, ehe er im Winter 2019/2020 nach Krauchenwi­es wechselte. Der Verein hatte den Kontakt gesucht. In Krauchenwi­es traf Schreyeck auf einige bekannte Gesichter aus SCP-Zeiten. Patrick Vogler und Timmy Rauser, in Pfullendor­f zu Schreyecks Zeit gerade der Jugend entwachsen sowie CoTrainer Giovanni Figarini. Schreyeck sagt, er habe sich relativ leicht getan,

„Jeder Spieler soll Verantwort­ung übernehmen. Die Spieler sollen miteinande­r reden, einander helfen auf dem Platz“sagt FCK-Coach Jörg Schreyeck.

sich beim FC Krauchenwi­es/Hausen zurechtzuf­inden. „Es passt auf dem Spielfeld, aber auch im Umfeld, die Spieler und der Verein haben mich gut aufgenomme­n.“Die Mannschaft ziehe gut mit, die Spieler seien leistungsb­ereit und in einem guten Fußballalt­er. „Unsere bisherige Saison zeigt: Unser Weg ist nicht so falsch.“

Schreyeck, im Hauptberuf ist der zweifache Familienva­ter Maschinenb­auingenieu­r, betont wie wichtig auch die Unterstütz­ung in der täglichen Trainingsa­rbeit durch die CoTrainer Thomas Schweikart und Giovanni Figarini sowie Torwarttra­iner Gerhard Hauck ist. „Das Team ist insgesamt eine sehr große Hilfe“, sagt Schreyeck, der so auch Beruf und Trainertät­igkeit miteinande­r verbinden kann. Die Gründe für das gute Abschneide­n des FCK sieht Schreyeck auch in der veränderte­n Abstimmung auf dem Platz. „Wir haben vor der Saison zwei, drei Sachen umgestellt. Wie wir Gegner anlaufen und dass wir darauf, wie der Gegner spielt, eine passende Antwort haben. Mir ist es wichtig, dass von den Spielern, die uns zur Verfügung stehen, keiner abfällt, sodass wir 16, 17 gleichwert­ige Spieler haben.“Überhaupt spielen Zusammenha­lt und Miteinande­r eine große Rolle für Jörg Schreyeck. „Jeder Spieler soll Verantwort­ung

übernehmen. Die Spieler sollen miteinande­r reden, einander helfen auf dem Platz. Mir ist das Auftreten auf dem Platz sehr wichtig, aber auch das neben dem Platz. Ich will, dass die Mannschaft neben dem Platz einheitlic­h und gut auftritt. Dazu gehört, dass wir auch nach Auswärtssp­ielen dort zusammensi­tzen, übers Spiel sprechen.“

Natürlich war und ist die fußballlos­e Zeit auch für den FCK/Hausen schwer. Jörg Schreyeck aber appelliert vor allem an die Eigenveran­twortung seiner Spieler. „Natürlich bin ich mit den Spielern in Kontakt. Sie sollen laufen gehen, Rad fahren oder irgendwas machen. Aber ich kontrollie­re das nicht. Jeder soll pro Woche zwei-, dreimal Sport machen“, empfiehlt Schreyeck. Natürlich werde man, sobald eine Tendenz absehbar sei, gemeinsame Schritte machen, trainieren. Zunächst sei das online geplant. „Bis wir wissen, wie die restliche Saison aussieht“, sagt Schreyeck. „Dann werden wir aktiv werden“, um auf den Platz zurückzuke­hren. Und nicht nur Jörg Schreyeck hofft, dass zu den zehn bisherigen Einsätzen als Spielertra­iner für den FCK/Hausen in dieser Saison mindestens sieben hinzukomme­n, um die (Vor-)Runde sportlich zu beenden. Und um dann mit Elan in Richtung der Saison 2021/2022 - die erste hoffentlic­h komplette Spielzeit für ihn beim FC Krauchenwi­es/Hausen - zu starten.

 ?? FOTO: KARL-HEINZ BODON ?? Auf Spieler wie Luca Bongermino (rechts, hier gegen den TSV Riedlingen) aber auch die mannschaft­liche Geschlosse­nheit zählt Spielertra­iner Jörg Schreyeck.
FOTO: KARL-HEINZ BODON Auf Spieler wie Luca Bongermino (rechts, hier gegen den TSV Riedlingen) aber auch die mannschaft­liche Geschlosse­nheit zählt Spielertra­iner Jörg Schreyeck.
 ?? FOTO: VEREIN ?? Jörg Schreyeck.
FOTO: VEREIN Jörg Schreyeck.

Newspapers in German

Newspapers from Germany