Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Freibad: Stadtwerke wollen im Mai öffnen
Anmelde- und Hygienekonzept soll – mit kleinen Anpassungen – übernommen werden
MENGEN - Sollte es zu diesem Zeitpunkt erlaubt sein, möchten die Stadtwerke Mengen das Freibad gern wie üblich im Mai öffnen. „Derzeit gehen wir davon aus, dass dies zu den gleichen Bedingungen wie im vergangenen Jahr möglich sein wird“, sagt Martin Heuser, der kaufmännische Betriebsleiter der Stadtwerke. Deshalb werde das Bäderteam Mitte März mit den Reinigungsund Vorbereitungsarbeiten beginnen.
Die Ankündigung soll nicht nur den Mitarbeitern des Bäderteams, die sich schon seit geraumer Zeit in Kurzarbeit befinden, eine Perspektive bieten, sondern auch den Menschen aus Mengen und der Region. „Wir müssen ja davon ausgehen, dass auch in diesem Jahr viele ihren Sommerurlaub in Deutschland oder ganz zuhause verbringen werden“, sagt Heuser. Da würden sich sicher viele über ein geöffnetes Freibad freuen. Im vergangenen Jahr war die Freibadsaison nur sehr durchwachsen verlaufen und hatte nicht die Ergebnisse gebracht, die sich der Betriebsleiter trotz Pandemie-Bedingungen erhofft hatte. Rückblickend ordnete Heuser dies so ein, dass einige Menschen aus Angst vor einer Infektion von einem Freibadbesuch abgesehen hatten und anderen das Registrierungund Anmeldeverfahren zu kompliziert erschienen war.
„Um die Registrierung und Terminbuchung mit einem Bäderpass werden wir auch in der kommenden Saison nicht herumkommen“, sagt Martin Heuser. Er möchte das Konzept aus dem vergangenen Jahr komplett übernehmen. „Es hat sich bewährt und schnell eingespielt“, sagt er. „Wir haben Erfahrungen mit Besucherzahlen, Reinigungszeiten und dem Einsatz von Securitymitarbeitern gesammelt, auf die wir zurückgreifen können.“Aus der vergangenen Saison sei kein Fall bekannt, bei dem sich jemand im Freibad infiziert hätte. „Wir hoffen, dass dies den Menschen die Scheu nimmt und wir in diesem Jahr mehr Besucher haben.“
Eine Änderung, die potenzielle Besucher sicherlich interessiert, werde es aber doch geben. „Wir werden auf die Mittagspause verzichten, bei der in der vergangenen Saison alle Besucher das Freibad für eine Stunde verlassen mussten“, sagt Heuser. Diese Stunde sei festgelegt worden, um stark frequentierte Bereiche zu reinigen und zu desinfizieren. „Wir denken, dass wir diese Arbeiten auch während des laufenden Betriebs stemmen können“, so Heuser. Es könne dann lediglich sein, dass Umkleideräume oder Sanitärbereiche kurzzeitig für eine Reinigung gesperrt würden. „Für Familien und andere Gäste, die gern den ganzen Tag im Bad verbringen wollen, ist es so sicher attraktiver“, findet Heuser. Eine Einlasszeit müsse weiter online gebucht werden, danach könne aber jeder Gast selbst entscheiden, wie lange er bleiben möchte.
Das Bäderteam soll Mitte März mit den Vorbereitungen für die Badesaison beginnen. Wartungsarbeiten, die externe Firmen übernehmen müssen, würden dann ebenfalls in Auftrag gegeben werden. Grünanlagen würden gepflegt und Becken gereinigt werden. „Diesmal wollen wir keine Zeit verlieren, sondern dann öffnen, wenn es erlaubt ist und das Wetter mitspielt“, so Heuser.
Im vergangenen Jahr hatten Stadtwerke und Stadtverwaltung den Gemeinderat in die Entscheidung, ob das Freibad unter Corona-Bedingungen geöffnet werden soll, miteinbezogen. Er hatte sich einstimmig dafür ausgesprochen, weil das Bad auch ungeöffnet ein ähnlich großes Defizit bringen würde. „An den Voraussetzungen hat sich prinzipiell nichts geändert und das Gremium signalisiert, dass es auch diesmal hinter der Entscheidung steht“, sagt Heuser.
Zur Frage, ob es sinnvoll sein könnte, vor dem Freibadbesuch einen Schnelltest zu machen, möchte Heuser zum aktuellen Zeitpunkt nichts sagen. „Wenn das Land solche Tests verlangt, müssen wir schauen, wie das umsetzbar ist“, sagt er. „Derzeit kann ich mir das aber nur schwer vorstellen.“