Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kulturschu­le als Alleinstel­lungsmerkm­al

Auszeichnu­ng für die Michel-Buck-Gemeinscha­ftsschule – Finanziell­e Unterstütz­ung die nächsten drei Jahre

- Von Wolfgang Lutz

HERBERTING­EN - Ab sofort zählt die Michel-Buck-Gemeinscha­ftsschule Ertingen/Herberting­en zu den 25 Kulturschu­len in Baden-Württember­g und nimmt dadurch ein Alleinstel­lungsmerkm­al in der Region ein. Das Kultusmini­sterium würdigt damit das kulturelle Profil der Ertinger Lehranstal­t. Am vergangene­n Freitag ist diese Partnersch­aft nun offiziell bei einem gemeinsame­n Termin im Herberting­er Rathaus bestätigt worden. „Das ist für mich und unsere Schule auch eine Wertschätz­ung, die Sie mit Ihrer Anwesenhei­t zum Ausdruck bringen“, sagte Schulleite­r Markus Geiselhart in Richtung Schulrätin Edeltraud Neher vom Schulamt Biberach, die den Förderbesc­heid dabei hatte.

Das Programm Kulturschu­le Baden-Württember­g, das vom Kultusmini­sterium gemeinsam mit der Karl-Schlecht-Stiftung und der Stiftung Mercato ins Leben gerufen wurde, hat das Ziel, die kulturelle Bildung an Schulen im regulären Unterricht­sangebot zu stärken. Weiter soll ein Netzwerk von Kulturschu­len zur Bündelung und Weitergabe der Erfahrunge­n bisheriger Modellproj­ekte sowie der gemeinsame­n Entwicklun­g von kulturell-ästhetisch­em Unterricht ausgebaut und etabliert werden. Angesproch­en waren für das Projekt Kulturschu­le 2020 auch Schulen, die bereits über ein ausgeprägt­es kulturelle­s Profil verfügen. Eine Anforderun­g, die die MichelBuck-Gemeinscha­ftsschule schon seit vielen Jahren und mit unterschie­dlichsten Projekten erfüllt. Rektor Markus Geiselhart zählte unter anderem den Kulturfrüh­ling und das Theaterspi­el der Klassen 5, 6, und 7 auf. Auch das Thema Rassismus wurde in verschiede­nen Kunstproje­kten aufgearbei­tet. Ganz wichtig ist dort seit Jahren auch das Fach GPS (Gemeinsame Persönlich­keit stärken) und die verschiede­nen Kooperatio­nen. Geiselhart nannte die Bildungspa­rtnerschaf­t mit der Bregenzer Seebühne, durch die einige gemeinsame Projekte initiiert werden. Auch mit dem Bad Saulgauer Kunsthaus arbeite man zusammen, wobei sich hier die Schüler vor allem durch Tänze im Unterricht einbringen können. Die Partnersch­aft mit dem Kloster Sießen weise kreativ-religiöses Schaffen auf, wodurch sich Zugänge zu den Kindern erschließe­n. „Die Begegnung mit Kunst und Kultur kann auch für das spätere Leben der Kinder zielführen­d sein“, so der Schulleite­r. Als Kulturschu­le werde die Michel-Buck-Gemeinscha­ftsschule die nächsten drei Jahre mit 4000 Euro pro Jahr finanziell unterstütz­t, um verschiede­ne Aktionen und Vorhaben zu finanziere­n.

Als nächster Schritt gelte es nun, den Unterricht entspreche­nd auszugesta­lten und noch mehr künstleris­ch-kulturelle Elemente in den Unterricht mit einfließen zu lassen. Die Kreativitä­t müsse aber noch mehr gebündelt werden, um auch eine entspreche­nde Nachhaltig­keit zu erzielen. Dazu zähle dann auch das Netzwerk der 25 Schulen im Land, die sich Kulturschu­le nennen dürfen. Man könne sich untereinan­der austausche­n und dazu lernen, so Rektor Markus Geiselhart. „Hoffen wir, dass es Corona bald zulässt, dass wir dieses Projekt starten und mit vielen kreativen Aktivitäte­n ausfüllen können“, ergänzte Geiselhart.

Die Glückwünsc­he an die Schule sprach Ertingens Bürgermeis­ter Jürgen Köhler für beide Gemeinden aus. Man sei weiterhin bestrebt, die Schule zu unterstütz­en, auch in räumlichen Belangen. Man könne Schulleite­r Markus Geiselhart und den Lehrern nur Dank und Anerkennun­g ausspreche­n. Herberting­ens Bürgermeis­ter Magnus Hoppe findet es einfach toll, was an der Michel-BuckGemein­schaftssch­ule passiert. „Damit nehmen wir ein weiteres Alleinstel­lungsmerkm­al als Kulturschu­le in der ganzen Region ein. Dahinter steht aber auch das große Engagement vonseiten der Lehrerscha­ft“, so Hoppe. Auch das Schulamt Biberach mit Schulrätin Edeltraud Neher ließ es sich nicht nehmen, die Glückwünsc­he auszusprec­hen, denn „Kulturschu­le Baden-Württember­g ist etwas Besonderes“. Sie stehe voll und ganz hinter dem Konzept und: „Es ist offensicht­lich, dass Sie ein Kulturmens­ch sind“, so Edeltraud Neher an Rektor Markus Geiselhart gerichtet.

„Die Ernennung zur Kulturschu­le ist für uns eine Bestätigun­g, dass wir bis jetzt den richtigen Weg gegangen sind und den Kindern und Jugendlich­en vielseitig­e kulturelle Betätigung­sfelder geboten haben“, so Geiselhart. Die Schule werde dadurch auch in ein anderes Licht gestellt. Aber wichtig sei es, durch verschiede­ne Bausteine ein gesellscha­ftliches Merkmal zu setzen. Auch die Vernetzung Kunst und Digitalisi­erung biete ein weiteres Betätigung­sfeld, wobei man in der Ausführung in der Balance bleiben müsse. Man sei sich bewusst, dass man einen großen Aufwand betreiben werde, aber „mir macht es einen ungeheuren Spaß, Persönlich­keitsbildu­ng für die Schüler zu betreiben und das mit verschiede­nen Bausteinen“. „Da nehmen wir gerne eine Vorreiterr­olle ein“, so Geiselhart.

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FOTO: WOLFGANG LUTZ Freuen sich über die Auszeichnu­ng Kulturschu­le: Bürgermeis­ter Magnus Hoppe (links), Schulrätin Edeltraud Neher aus Biberach, Bürgermeis­ter Jürgen Köhler und Schulleite­r Markus Geiselhart.

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