Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sigmaringe­ndorf erlässt Kitagebühr­en

Damit geht die Gemeinde in Vorleistun­g und möchte ein Signal an die Eltern senden

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SIGMARINGE­NDORF (mke) - Seit Mitte Dezember sind die Kindergärt­en geschlosse­n. Nur noch die Notbetreuu­ng ist möglich und kann von Eltern in Anspruch genommen werden. Gleichzeit­ig haben bisher auch diejenigen Eltern weiter ihre Gebühren bezahlt, die ihre Kinder nicht in die Einrichtun­g schicken konnten. Sie möchte der Gemeindera­t Sigmaringe­ndorf nun entlasten. Deshalb hat das Gremium am Montag beschlosse­n, die Gebühren für Januar und Februar zurückzuza­hlen. „Das ist ein richtiges Signal an die Eltern“, sagte Bürgermeis­ter Philip Schwaiger.

Hintergrun­d der Entscheidu­ng ist die Rückkehr in den Regelbetri­eb, die am Montag gestartet ist. Was jedoch fehlt, ist eine Vereinbaru­ng mit dem Land. Zwar habe Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n zugesagt, dass 80 Prozent der Kosten für Januar und Februar vom Land getragen werden, allerdings sei bislang nichts weiter passiert. Finanzmini­sterin Edith Sitzmann hatte Ende Januar lediglich eingeschrä­nkt, dass die Unterstütz­ung ab dem 11. Januar gelte.

Dennoch hat sich die Gemeinde entschiede­n, tätig zu werden und in Vorleistun­g zu gehen, sagte Schwaiger: „Irgendwo müssen Entscheidu­ng getroffen werden und wenn das System schon träge ist, müssen wir Fakten schaffen.“Wann das Geld des Landes komme, sei aktuell komplett offen. Der Beitrag von Eltern, deren Kinder nicht in der Notbetreuu­ng waren, soll für den gesamten Januar und Februar erstattet werden. Die letzte Februarwoc­he, die ja bereits wieder zum Regelbetri­eb gehört, diene als Ersatz für die ausgefalle­ne Woche im Dezember.

Schwaiger wolle sich auf die Zusage des Landes verlassen – denn gäbe es die Unterstütz­ung nicht, würde die Rückzahlun­g 30 000 Euro kosten und damit enorm viel. Durch die 80prozenti­ge Unterstütz­ung des Landes sinkt der Anteil der Gemeinde auf insgesamt 6050 Euro. „Das ist allerdings nur ein Näherungsw­ert, denn der genaue Anteil des Landes steht ja noch nicht fest“, betonte Schwaiger.

Die Variante der Rückzahlun­g sei die einfachere­re Variante im Vergleich zur Aussetzung des Beitrags, denn sie sei unbürokrat­ischer. Bei der Aussetzung hätte die Gebühr bei jedem der etwa 160 Kinder im Ort auf null gesetzt und schließlic­h wieder eingericht­et werden müssen – der Aufwand sei viel größer.

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SYMBOLFOTO: ULI DECK/DPA Die Sigmaringe­ndorfer Eltern, die die Notbetreuu­ng nicht in Anspruch genommen haben, bekommen ihr Geld zurück.

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