Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mehr Platz im Kindergarten St. Michael
Kapazität wird von 80 auf 110 Kinder erhöht – Stadt investiert 1,7 Millionen Euro
GAMMERTINGEN (sz) - Aufgrund hoher Anmeldezahlen von Kindern für die drei städtischen Kindergärten hat der Gammertinger Gemeinderat bereits 2020 die Weichen für ein umfassendes Betreuungsangebot gestellt. Nachdem das Familienzentrum St. Martin um zwei weitere Krippengruppen erweitert worden war, wird nun auch in den Kindergarten St. Michael in der Kernstadt investiert. Rund 1,765 Millionen Euro kosten die Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen.
Von bislang vier Betreuungsgruppen für rund 80 Kinder soll die Einrichtung nun um weitere Gruppen – je eine Betreuungsgruppe für Kinder unter drei Jahren (U3 -Kinderkrippe) und eine für über dreijährige (Ü3) – erweitert werden. Die Sanitärbereiche werden erneuert, Gruppen- und
Besprechungsräume umgebaut und neu konzeptioniert. Das Kindergartenareal in der Samentalstraße mit eigenständigen Gebäudekörpern bietet innerhalb des Wohn- und Mischgebiets große und umfassende Grün- und Außenspielflächen. Künftig soll dann im deutlich erweiterten Kindergarten in mehreren altersgemischten Gruppen, in Ganztagesbetreuungsgruppen sowie in mehreren Kleinkindkrippen ausreichend Platz für 110 Kleinkind- und Kindergartenkinder vorhanden sein.
Für die Finanzierung erhielt die Stadt Gammertingen erst kürzlich vom Regierungspräsidium Tübingen einen Zuschuss aus dem Investitionsförderprogramm des Bundes in Höhe von fast 270 000 Euro, mit dem der bedarfsgerechte Ausbau von neuen Betreuungsangeboten für
Kinder von der Kleinkindkrippe ab einem Jahr bis zum Schuleintritt mit sechs Jahren in Kindertageseinrichtungen gefördert werden soll. Diese Fachförderung unterstützt zweckgebunden die teilweise Deckung der Kosten zur Schaffung von zehn zusätzlichen Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren sowie weiteren 20 neuen Plätzen für Kinder über drei Jahre bis zum Schuleintritt. Außerdem gewährt die Fachförderung noch einen anteiligen Zuschuss für Investitionen für die Küche und den im Kindergarten verstärkt in Anspruch genommenen Mittagstisch. Damit beträgt der Zuschuss etwa 15 Prozent der Gesamtkosten.
Außerdem hat die Stadt aus dem Ausgleichsstock des Landes zur Unterstützung finanzschwacher Kommunen bei der Realisierung von kommunalen Pflichtaufgaben einen weiteren Förderantrag in Höhe von rund 300 000 Euro gestellt. Die Entscheidung darüber fällt im Frühsommer. Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung sind trotz der hohen Investitionssumme gewillt, die Kindergartenerweiterung zeitnah umzusetzen. Warten kann die Stadt ohnehin nicht, denn die Bundesförderung ist an die Voraussetzung geknüpft, dass nicht nur die Baumaßnahme, sondern auch die Endabrechnung des Projektes bis spätestens 22. Juni 2022 erfolgt ist. Für die kommenden Wochen erwartet daher die Stadtverwaltung die Baugenehmigung. Parallel bereiten die Architekten und Fachplaner die öffentlichen Ausschreibungen für eine Vergabe und damit einen baldigen Baubeginn vor.