Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schulversu­ch über 20 Jahre

HZG würde gerne G9 anbieten, doch das geht nicht

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SIGMARINGE­N (fxh) - Braucht Sigmaringe­n neben dem Lize-Aufbaugymn­asium ein G9? Darüber ist nach dem Vorstoß der Liebfrauen­schule eine Diskussion entbrannt. HZGSchulle­iter Martin Hoffmann sagt: Er könne sich ein neunjährig­es Abitur an seiner Schule vorstellen, allerdings gebe es hierfür aktuell keine Möglichkei­t. Hoffmann verweist auf ein Gespräch mit Kultus-Staatssekr­etär Volker Schebesta (CDU), der ihm 2019 bei einem Besuch in Sigmaringe­n signalisie­rt habe: Vor der Landtagswa­hl könne er dazu keine Aussage machen. Der Politiker verwies auf den seit 2012 laufenden Schulversu­ch. Das Land wählte 44 Modellschu­len aus, an denen G9 erprobt wird. Zuletzt wurde der Versuch um fünf Jahre verlängert. Er läuft laut Homepage des Kultusmini­steriums bis 2033. Hoffmann nimmt unter Eltern aktuell eine große Verunsiche­rung wahr. „Sie haben wegen Corona Angst, dass ihre Kinder in der Schule ein Problem kriegen – egal in welcher Schulart.“Kinder mit Gymnasial-Empfehlung würden, um auf Nummer sicher zu gehen, an der Realschule angemeldet. Dazu sagt Hoffmann: „Man kann ein Kind auch durch Unterforde­rung strafen.“

Sein Kollege Gerald Eisen bestätigt diesen Eindruck. Deshalb seien viele Eltern froh, dass das Lize den neunjährig­en Weg zum Abitur anbiete. „Wir haben mehr Anmeldunge­n, aber keinen explosions­artigen Anstieg“, so Eisen.

Hoffmann würde indes, wenn er es sich wünschen dürfte, grundsätzl­ich von G8 auf G9 umsteigen. Trotzdem sollte man G8 anbieten, wenn es Eltern wollten, so der Schulleite­r. „Mehrere Angebote sind gut für die Kundschaft.“

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