Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Alte Molke Ablach eröffnet nächsten Freitag

Nach knapp einem Jahr des Umbaus ist der Dorfladen fertig – Auch ein selbstgest­altetes Produkt wird verkauft

- Von Mandy Streich

ABLACH - Nach fast genau einem Jahr des Umbaus und der Renovierun­g der Alten Molke in Ablach steht das Ehepaar Claudia und Michael Straub aus Ablach kurz vor dem Ziel: Am Freitag, 5. März, soll ihr kleiner Dorfladen offiziell eröffnen und vorerst immer freitags und samstags geöffnet haben.

Noch vor einem Jahr war die Molke in ihrem ursprüngli­chen Zustand – und diesen wollten die Straubs auch, so gut es ging, für ihren Laden erhalten. Von den Wand- und Bodenflies­en wurden die beschädigt­en lediglich ausgetausc­ht, es wurden Wasser- und Elektroans­chlüsse verlegt und auch die weiteren Räume, wie ein Nebenraum mit einer Teeküche, Keller und Obergescho­ss wurden rennoviert. Während der Keller als Lager dient, gibt es im Obergescho­ss eine kleine Toilette. Und sogar dort besteht regionaler Bezug zu Ablach. Die Wände sind nämlich mit den ehemaligen Festschrif­ten der Ablacher Ledigenges­ellschaft tapeziert. Der größere Raum im Obergescho­ss könne außerdem als kleiner Seminar- oder Ausstellun­gsraum genutzt werden. „Ich habe eine kleine Gitarrengr­uppe, für solche Dinge wäre der Raum optimal, wenn es wieder erlaubt ist“, sagt Claudia Straub. Allgemein wollten sie das alte Flair im Verkaufsra­um erhalten und es mit modernem Stil kombiniere­n.

Die Corona-Pandemie habe dem Ehepaar für den Umbau in die Karten gespielt. „Wir waren beide in Kurzarbeit und hatten so viel Zeit für den Umbau“, sagt Straub. „Ich glaube, sonst wäre es eng mit unserem Zeitplan geworden.“Auch die Brüder ihres Mannes hätten viel geholfen und letztendli­ch zur Eröffnung Anfang März beigetrage­n.

Eine Woche vor der Eröffnung sind vereinzelt­e Regalfäche­r noch leer, viele Artikel werden noch die nächsten Tage geliefert, das Brot und Gemüse kommt am Freitag dann ganz frisch. Bei ihren angeschaff­ten Artikeln hat sich das Ehepaar komplett auf die Wünsche und Vorstellun­gen ihrer Kunden eingelasse­n. Bereits vor dem Umbau haben sie dafür eine Internetse­ite erstellt, auf der jeder an einer Umfrage teilnehmen und Anregungen geben konnte, was der kleine Laden in Ablach alles braucht. Über 120 Personen haben laut Claudia Straub bei der Umfrage mitgemacht. „Das Spektrum der Wünsche war riesig“, sagt sie. Und so biete der Laden jetzt von Waschmitte­l, Seife, Bambusarti­keln über Öl, Mehl, Brot und Gemüse auch ein paar Dinge wie

„Wir waren beide in Kurzarbeit und hatten so viel Zeit für den Umbau“, sagt Claudia Straub.

Ketchup, Zahnpasta oder Backpulver an, die es sonst auch regulär im Supermarkt zu kaufen gibt.

„Mir war es bei der Auswahl des Sortiments wichtig, dass wir uns nicht in eine Ecke drängen lassen“, sagt Straub, die mit ihrem Mann direkt neben der Alten Molke wohnt. So sei die Alte Molke weder ein Unverpackt-, noch ein Bioladen. Sondern bietet von allem oder für jeden etwas an, betont sie. „Wir möchten, dass sich unsere älteren Mitbürger vom Ort hier genauso wohlfühlen, wie die jüngere Generation, die vermehrt eine Reduzierun­g von Plastik fordert“, sagt Straub. Sie achte auch bei den meisten Produkten darauf, dass sie nachhaltig und auch regional sind. So gibt es festes Shampoo und Seife von einer regionalen Seifenmanu­faktur und Putzmittel in Tabs mit dem Blauen Engel. Schnaps und Liköre gibt es von ihrem Onkel in Einhart, der sich ebenfalls eine kleine Marke aufgebaut habe. Aber auch das Öl von den Ölfreunden aus Thiergarte­n, regionaler Honig und Bambuszahn­bürsten oder Rasierhobe­l haben die Straubs in ihr Sortiment aufgenomme­n. Postkarten aus Ablach hat das Ehepaar selbst gestaltet und auch Geschenkkö­rbe sollen in Zukunft angeboten werden. „Ich habe nur Produkte gewählt, die mich auch selbst überzeugt haben“, sagt Claudia Straub. „Und ich denke, wenn hier jemand Chips, Zahnpasta oder ein Gewürz kauft, ist es auch schon nachhaltig­er, als in sein Auto steigen zu müssen.“

Für die Renovierun­g und den Aufbau des Dorfladens haben die Straubs rund 30 000 Euro benötigt.

„Damit haben wir gerechnet“, sagt Claudia Straub. „Trotzdem freue ich mich jetzt, wenn alles anläuft und wieder ein bisschen etwas zurückkomm­t, und vor allem hoffe ich, dass es den Leuten gefällt.“

Die Alte Molke hat künftig immer freitags von 7.30 bis 19 Uhr und samstags von 7.30 Uhr bis 14 Uhr geöffnet.

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FOTOS: MANDY STREICH Noch sind einige Regalfäche­r leer, bis zum kommenden Freitag, 5. März, möchte Inhaberin Claudia Straub aber alles gefüllt haben und ihren kleinen Dorfladen eröffnen.
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Die Postkarten haben Claudia und Michael Straub selbst entworfen.

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