Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Eine unkritisch­e Absegnung“

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Zum Artikel „Räte geben der Stadt Hausaufgab­en auf“(SZ vom 25. Februar) hat die Redaktion folgender Leserbrief erreicht:

Eine derart blinde, kritiklose Gefolgscha­ft angesichts eines die Stadt auf Jahrzehnte belastende­n Schuldenbe­rges, der 2022 auf sicher mehr als 15 Millionen Euro anwachsen wird, ist einfach nur schockiere­nd. Ist es doch die Aufgabe der Gemeinderä­te, die Verwaltung und den Bürgermeis­ter zu kontrollie­ren und nicht einfach bei allem nur zu applaudier­en und dann noch „extrem mutig“ein zaghaftes „bitte, bitte“bezüglich Photovolta­ik hinterherz­uschieben. Nach dieser verantwort­ungslos unkritisch­en Absegnung des Haushalts steht fest, dass sich die Stadt in den kommenden Jahren absolut nichts mehr wird leisten können: keine pandemiesi­chere Aufrüstung der Schulen, keine Verlegung der Bundesstra­ße in die Europastra­ße, keine Sanierung der Hohenzolle­rnstraße und keine gesicherte ärztliche Versorgung. Hinzu kommen die Schulden, die für den Neubau des Pflegeheim­s aufgenomme­n werden müssen. Vom Quecksilbe­rhaus und seiner Dekontamin­ierung ist schon gar keine Rede mehr. Die Vereine werden sich noch wundern, was aus den Freiwillig­keitsleist­ungen in Zukunft werden wird. Ein erstmals nicht ausgeglich­ener Gemeindeha­ushalt, dem weitere folgen werden, bringt offensicht­lich nicht einen einzigen Gemeindera­t zum Nachdenken. Armes Gammerting­en!

Lothar Wasel, Gammerting­en

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