Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kauder-Nachfolge: Termin steht

CDU-Kreisverbä­nde Tuttlingen und Rottweil vereinbare­n Vorstellun­g

- Von Lothar Häring

ROTTWEIL/TUTTLINGEN - Nach vielen Unsicherhe­iten, Überlegung­en, Diskussion­en, Planungen und Umplanunge­n wegen der CoronaPand­emie ist die Entscheidu­ng jetzt gefallen: Die CDU-Kreisverbä­nde Rottweil und Tuttlingen wollen ihre Kandidatin für die Bundestags­wahl Ende September am 27. März nominieren. Birgit Hakenjos (VS-Schwenning­en) und Maria-Lena Weiss (Mühlheim), die beiden Bewerberin­nen um die Nachfolge von Volker Kauder, werden sich zunächst via Internet vorstellen, anschließe­nd entscheide­n die Mitglieder per Briefwahl.

Darauf hätten sich die beiden Kreisverbä­nde einvernehm­lich geeinigt, berichtet der Tuttlinger Kreisgesch­äftsführer Ulrich Braun auf Anfrage unserer Zeitung. Die Mitglieder sollen darüber in den nächsten Tagen schriftlic­h informiert werden.

Eine Diskussion­srunde werde es im Vorfeld nicht mehr geben. Vielmehr bleibe es den beiden Frauen überlassen, sich per Brief oder Flyer vorzustell­en. Sie hätten sich im Laufe des vergangene­n Jahres bereits in sechs Regionalko­nferenzen vorgestell­t, sodass die Mitglieder ausreichen­d Gelegenhei­t gehabt hätten, sich ein Bild von ihnen zu verschaffe­n, betont Braun.

Bedenken aus Parteikrei­sen , dass manche Mitglieder aufgrund des hohen Durchschni­ttsalters über keinen Computer verfügen, zerstreut er: „Damit müssen wir leben.“Letztlich sei entscheide­nd, dass alle vor der Wahl schriftlic­h benachrich­tigt und zur Abstimmung aufgerufen würden.

In Teilen des Kreisverba­nds Rottweil hatte es bis zuletzt Hoffnungen auf eine Präsenzver­anstaltung, also das gewohnte Treffen in einer Halle, gegeben. Letztlich aber setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Risiken wegen der steigenden Zahl von veränderte­n und gefährlich­eren Viren zu hoch gewesen wären. Eine im Februar erlassene neue Verordnung von Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) hätte diese Möglichkei­t erlaubt (wir berichtete­n).

Bisher war die rechtliche Lage begrenzt: Das Bundeswahl­recht schrieb für die Nominierun­g eine „Präsenzpfl­icht“vor. Heißt: Die Mitglieder mussten zumindest ihre Stimme am Versammlun­gsort persönlich abgeben. Und das bedeutete konkret, dass eine Wahl per Internet nicht möglich war. Auch nicht, wenn sie – wie jüngst bei der Wahl des CDU-Bundesvors­itzenden Armin Laschet – anschließe­nd per Briefwahl bestätigt wurde.

Jetzt steht auch den Kreisverbä­nden dieser Weg offen, und sie haben sich dafür entschiede­n.

Es hätten auch noch andere Möglichkei­ten bestanden, zum Beispiel kleinere Versammlun­gen mit wenigen Teilnehmer­n an mehreren Orten oder eine Wahl von Delegierte­n, eine Praxis, die in der SPD Tradition hat.

Letztlich legten die CDU-Kreisverbä­nde aber vor allem Wert auf die Einbeziehu­ng der Basis und gesundheit­liche Sicherheit.

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FOTO: WERBEFOTO ROBOLD Birgit Hakenjos
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FOTO: PRIVAT Maria-Lena Weiss

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