Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Brauchen auch im Sport eine Perspektiv­e“

Vereinsver­treter diskutiere­n online mit Susanne Eisenmann und Thomas Dörflinger

-

BIBERACH (sz) - Auf Einladung des CDU-Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger haben Vertreter zahlreiche­r Sportverei­ne aus dem Landkreis Biberach online mit Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU), die auch Sportminis­terin ist, diskutiert.

Die Corona-Pandemie hat die Vereine besonders hart getroffen. „Die Vereine sind unverschul­det in Not geraten“, so Eisenmann, „deshalb verdienen sie finanziell­e Unterstütz­ung und können von der Politik klare Zukunfts-Perspektiv­en erwarten“. Die Sportkreis­vorsitzend­e Elisabeth Strobel brachte es auf den Punkt: „Keine Turniere, keine Feste, kein Spielbetri­eb, Schließung von Vereinshei­men, keine Einnahmen: Wir wollen aber alle Vereine durch die Corona-Krise bekommen. Erfreulich, dass die Mitglieder­zahlen stabil geblieben sind.“

Susanne Eisenmann stimmte uneingesch­ränkt zu und verwies auf die finanziell­en Hilfen für die Sportverei­ne: „Sportverei­ne können Corona-Hilfen beantragen.“Ab 2022 werde im Solidarpak­t IV die jährliche Sportverei­ne-Unterstütz­ung um 18 Millionen Euro aufgestock­t – eine kürzlich getroffene Vereinbaru­ng zwischen Landesregi­erung und dem Landesspor­tbund. Zusätzlich würden 40 Millionen Euro in einem Sonderprog­ramm den Sportverei­nen zur Förderung des Sportstätt­enbaus zur Verfügung gestellt.

Elisabeth Strobel bedankte sich ausdrückli­ch für die gute Förderung und die Unterstütz­ung durch die Ministerin. Mehrere Teilnehmer äußerten den Wunsch, dass das Antragswes­en für Zuschüsse einfacher werden müsse. Das Ehrenamt benötige hier Entlastung.

Im Landkreis Biberach gibt es 238 Sportverei­ne mit 83 000 Mitglieder­n. Die meist ehrenamtli­che Arbeit ist wertvoll für die Gesellscha­ft, insbesonde­re auch die Kinder- und Jugendarbe­it. Heinz Remke (FV Biberach) brachte den Wunsch vieler Vereine auf den Punkt: „Wir brauchen auch im Sport eine Perspektiv­e. Ohne Sportangeb­ot bewegen sich viele Kinder nicht, manche bekommen psychische Probleme.“

Thomas Dörflinger betonte: „Zu Corona-Beginn wurden in den meisten Vereinen zuverlässi­ge HygieneKon­zepte entwickelt und eingehalte­n.“Er begrüßte die finanziell­en Hilfen, „noch wichtiger ist aber, dass der Sportbetri­eb wieder aufgenomme­n wird – schrittwei­se, in kleinen Gruppen, unter Einhaltung der Hygiene-Vorschrift­en.“Dörflinger, der lange selbst ehrenamtli­ch beim TSV Ummendorf und beim Tennisclub Ummendorf mitarbeite­te, hob die Bedeutung der Sportverei­ne – vor allem auch im Jugendbere­ich – in der „Nach-Corona-Phase“hervor. Daher sei es wichtig, sowohl Sport- als auch Musikverei­nen in dieser Zeit unter die Arme zu greifen und für eine gute Grundförde­rung zu sorgen.

Die nach Angaben des CDUKreisve­rbands „sehr konstrukti­ve“Online-Diskussion beendete Ministerin Eisenmann mit der Bitte um Ratschläge aus der Praxis, „nur dann kann die Politik die richtigen Entscheidu­ngen treffen. Wenn es nach mir geht, dann wird es in der neuen Landesregi­erung einen Ehrenamtsb­eauftragte­n geben.“Sportkreis­vorsitzend­e Strobel nahm das Angebot dankend an und ermuntere die Teilnehmer, Verbesseru­ngsvorschl­äge an sie oder an den Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger zu richten.

 ?? FOTO: CDU KREISVERBA­ND ?? Vereinsver­treter aus dem Landkreis diskutiert­en mit Susanne Eisenmann und Thomas Dörflinger.
FOTO: CDU KREISVERBA­ND Vereinsver­treter aus dem Landkreis diskutiert­en mit Susanne Eisenmann und Thomas Dörflinger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany