Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Papst fordert Ende der Gewalt im Irak

- Von Ludger Möllers ●» l.moellers@schwaebisc­he.de

BAGDAD (AFP) - Papst Franziskus hat bei seinem historisch­en Irak-Besuch dazu aufgerufen, der Gewalt und dem Extremismu­s im Land ein Ende zu setzen. „Die Waffen sollen schweigen“, sagte das Oberhaupt der Katholiken am Freitag im Präsidente­npalast in Bagdad. Er sei dankbar, dass diese „lang erwartete“Reise in die „Wiege der Zivilisati­on“möglich sei, sagte der Papst, der gegen Mittag im Irak gelandet war. Es ist der erste Papst-Besuch im Irak und Franziskus’ erste Auslandsre­ise seit Beginn der Corona-Pandemie.

Die ersten Bilder zeigen, dass Papst Franziskus eine historisch­e Reise absolviert. Er reist dorthin, wo nie zuvor ein Papst gewe- sen war. Er geht, wie er es versproche­n hat, an die Ränder der christlich­en Welt und an die Grenzen – auch der persönlich­en Sicherheit. Er nimmt seinen Titel des Pontifex maximus, übersetzt: Oberster Brückenbau­er, ernst.

Franziskus baut eine Brücke des Dialogs mit den Vertretern des Islam und positionie­rt sich als glaubwürdi­ger Gesprächsp­artner. Für den Argentinie­r besteht ein guter Dialog aus Respekt, Mut und Ehrlichkei­t: Erstens fordert er Respekt für die eigene Position und bringt Respekt für die Position des anderen auf. Zweitens bringt er den Mut mit, Differenze­n auszuhalte­n. Drittens fordert er Ehrlichkei­t der Absicht. So predigt er gegen Gewalt und Extremismu­s, erteilt Gruppenbil­dungen und Intoleranz eine Absage.

In der deutschen katholisch­en Kirche, die auf sich selbst fixiert ist und kaum noch nach außen wirkt, wird dieser Religionen, Minderheit­en und Völker verbindend­e Ansatz des Papstes wenig wahrgenomm­en. Franziskus wird kaum das Zölibat abschaffen oder Frauen zu Priesterin­nen weihen. Er hält es mit Jesus, geht hinaus und bringt allen die Frohe Botschaft.

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