Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Lebenslange Haft für Ex-Erzieherin im Mordfall Greta
MÖNCHENGLADBACH (dpa) - Für den Mord an der kleinen Greta in einer Viersener Kita ist ihre Erzieherin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Mönchengladbach sprach die 25-Jährige schuldig, außerdem stellte es die besondere Schwere ihrer Schuld fest. Zudem verurteilten die Richter die Frau wegen der Misshandlung von Schutzbefohlenen in zwei Fällen.
Die Frau soll der zweijährigen Greta während des Mittagsschlafes den Brustkorb zusammengedrückt haben, sodass sie nicht mehr atmen konnte. „Die Angeklagte war im Dienst und hatte – allein und ungestört – Zugriffsmöglichkeit auf die Kinder“, sagte der Vorsitzende Richter Lothar Beckers bei der Urteilsbegründung. Das Mädchen starb zwei Wochen später – einen Tag nach seinem dritten Geburtstag – im Krankenhaus. „Wir existieren nur noch, wir leben nicht mehr“, hatte Gretas Mutter im Prozess gesagt.
Die Leiterin der Viersener Kita hatte berichtet, die Angeklagte sei sehr zurückhaltend gewesen und habe nicht ins Team gepasst. Sie habe ihr Verhalten seltsam gefunden und entschieden, ihr zu kündigen. Auch an ihren früheren Arbeitsstellen war sie von Kolleginnen und Vorgesetzten als emotionslos und ungeeignet beschrieben worden. Schon in anderen Kitas soll sie Kindern den Brustkorb zusammengepresst und sie damit in Lebensgefahr gebracht haben. Die Erzieherin hatte bis zuletzt ihre Unschuld beteuert: Sie habe keinem Kind jemals etwas zuleide getan. Der Staatsanwalt hatte vermutet, dass die Frau die Kinder in Gefahr brachte, um sich als Retterin zu profilieren.