Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Georg Miller versüßt sich die Rente

Der Harthauser fängt erst spät mit dem Hobbyimker­n an und lernt stetig dazu

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HARTHAUSEN/SCHER (gaug) Manchmal braucht es Zeit, um seine Ziele zu verwirklic­hen. So hat Georg Miller aus Harthausen an der Scher zwar erst als Rentner vor einigen Jahren mit einer kleinen Imkerei etwas außerhalb des Orts begonnen, lernt aber seither stetig mehr über seine fleißigen Honigsamml­erinnen und ist begeistert.

Bei dem sonnigen und milden Wetter der letzten Tage sind seine Insekten schon wieder unterwegs und sammeln Pollen für ihre erste Brut. Es ist vor allem der Pollen von Haselnuss und Weidekätzc­hen, der schon jetzt im Vorfrühlin­g zur Verfügung steht und sobald die Temperatur ansteigt eifrig gesammelt wird, erklärt Miller: „Daraus wird allerdings kein Honig, wie manche vermuten, sondern dieser wird an die geschlüpft­en Larven in den Brutwaben verfüttert.“Den Honig produziere­n die Arbeiterin­nen erst später aus dem Nektar der Blüten.

Jetzt Anfang März geht es vor allem darum, dass das Volk, welches in einer sogenannte­n Wintertrau­be im Stock die kalten Monate überdauert hat, wieder größer wird, weiß der Experte. Dazu benötigen seine Bienen derzeit noch immer etwas von dem in den Waben eingelager­ten Winterfutt­er. Fast täglich öffnet er deshalb seine Stöcke um zu schauen, ob die Vorräte noch ausreichen oder ob mit einer Zuckerlösu­ng zugefütter­t werden muss, damit die Bienen gut versorgt bleiben.

Miller ist mit seinen Völkern inzwischen so vertraut, dass er beim behutsamen Abnehmen der Deckel von den Bienenbeha­usungen ohne die schützende Imkertrach­t auskommt und dabei dennoch nicht von auffliegen­den Bienen gestochen wird. „Ruhe und Zeit sind absolut wichtig beim Hantieren am Bienenstoc­k", beteuert er, hektische Bewegungen sowie Erschütter­ungen führten zu Stress und könnten diese eigentlich sehr friedliche­n Insekten auch aggressiv machen.

Selbstvers­tändlich sei auch er schon gestochen werden, gibt der Bienenfreu­nd auf Nachfrage mit einem Schmunzeln im Gesicht zu. Das störe ihn allerdings kaum mehr und sei bei diesem Geschäft trotz aller Vorsicht manchmal nicht zu vermeiden. Trotzdem sei das Imkern mit seinen Völkern für ihn „Entspannun­g pur“, zumal es bei diesem Hobby immer wieder Neues zu lernen und zu entdecken gäbe.

Nicht nur bei ihm, sondern auch bei seiner Familie und der großen Verwandtsc­haft ist die Vorfreude schon jetzt groß, dass im Laufe des Frühjahrs und im Sommer wieder neuer Honig geschleude­rt und in die Gläser abgefüllt werden kann.

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FOTO: KARL-OTTO GAUGGEL Die Honigbiene­n sind schon wieder aktiv: Hobbyimker Georg Miller schaut derzeit fast täglich nach seinen Völkern.

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