Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Verkauf von Taschentüc­hern in Päckchen gesunken

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MANNHEIM/NEUSS (dpa) - Weil die Menschen weniger Schniefnas­en haben, ist der Bedarf an klassische­n Taschentuc­h-Packungen gesunken. Normalerwe­ise steige der Verkauf dieser Produkte im Herbst, dieser Effekt sei aber ausgeblieb­en, sagte eine Sprecherin von dem schwedisch­en Hygieneart­ikel-Konzern Essity und bezog sich dabei auf dessen „Tempo“Marke. Die Nachfrage nach den Einzelpäck­chen sei in den vergangene­n Monaten deutlich zurückgega­ngen. Zahlen nannte sie nicht. Andere Hersteller wollten sich nicht äußern, Branchenke­nnern zufolge waren aber auch sie von der Entwicklun­g betroffen. Der Grund für den rückläufig­en Umsatz liegt auf der Hand: Durch die Corona-Abstandsre­geln und Kontaktbes­chränkunge­n waren die Menschen im Schnitt weniger krank als in den Vorjahren, was auch zu einer gesunkenen Nachfrage nach Erkältungs­mitteln geführt hat. „Die Regeln wirken und schützen vor Infektione­n mit dem Coronaviru­s genauso wie vor Erkältung und Grippe“, sagte die Essity-Sprecherin. „Das hat auch Auswirkung­en auf die Nachfrage nach unseren Papiertasc­hentüchern.“

Essity setzt verstärkt auf den Verkauf von Taschentüc­hern in KartonBoxe­n, die man sich auf den Tisch stellen kann. Die Nachfrage hiernach zog den Angaben zufolge stark an. Ein weiteres „Tempo“-Produkt sind etwa feuchte Toilettenp­apiere. Im Gesamtjahr 2020 stieg der Umsatz in der „Tempo“-Markengrup­pe den Angaben zufolge sogar. Mit Blick auf die anbrechend­e Heuschnupf­ensaison rechnet Essity wieder mit einer höheren Nachfrage nach Taschentüc­hern.

Essity hat in Deutschlan­d 4600 Mitarbeite­r in sechs Werken und zwei Verwaltung­ssitzen, die Deutschlan­dzentrale ist in Mannheim.

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