Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
LBBW-Gewinn sinkt auch wegen Wirecard-Insolvenz
STUTTGART (dpa) - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat im Corona-Jahr 2020 einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug laut Bank 172 Millionen Euro. Das sind 61 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Neben der Pandemie, die sich in einer deutlich erhöhten Risikovorsorge niederschlug, machte die LBBW dafür auch einen „großen, Corona-unabhängigen Insolvenzfall“verantwortlich, der das Ergebnis mit 160 Millionen Euro belastete. Das bezieht sich auf ein Kreditgeschäft mit dem inzwischen insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard.
„Ohne diese beiden Effekte hätte das Konzernergebnis deutlich über dem Wert des Vorjahres gelegen“, sagte Vorstandschef Rainer Neske. „Die LBBW ist stark genug, um derartige unvorhergesehene Belastungen zu verarbeiten und eine Dividende an ihre Eigentümer zu zahlen.“Für 2020 sollen 99 Millionen Euro ausgeschüttet werden. Eigentümer der Bank sind die Sparkassen in Baden-Württemberg sowie das Land und die Stadt Stuttgart.
Angesichts der Umstände sei man mit dem Ergebnis zufrieden, sagte Neske. „Die LBBW stellt ihre Stärke und Stabilität auch in Krisenzeiten unter Beweis.“Zwar werde auch 2021 von der Unsicherheit durch die Pandemie und den historisch niedrigen Zinsen geprägt. Nach dem Einbruch der Wirtschaftstätigkeit 2020 sollte sich die Konjunktur in Deutschland und im Euroraum aber wieder deutlich beleben. In der Folge rechne die LBBW für 2021 mit einem Gewinn über dem Vorjahreswert.