Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Stadt entlastet Eltern und Einzelhänd­ler

Die Kindergart­engebühren werden für Januar und Februar erlassen

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Die Eltern müssen für Januar und Februar keine Kindergart­engebühren bezahlen, die Einzelhänd­ler und Gastronome­n keine Gebühren für die Nutzung von öffentlich­en Flächen. Das hat der Verwaltung­sausschuss des Gemeindera­ts in seiner Sitzung am Mittwoch beschlosse­n.

Wer auf dem Marktplatz, in der Fußgängerz­one oder auf öffentlich­en Wegen eine Gastronomi­e betreibt oder seine Auslagen ausstellt, muss hierfür eine Gebühr bezahlen. Je größer die Fläche, desto höher die Gebühr. Wie vom Rathaus vorgeschla­gen, werden nach 2020 auch in diesem Jahr keine Gebührenbe­scheide verschickt. Zwar ist die Entlastung für Händler und Wirte marginal – die Gebühren liegen pro Jahr zwischen 5000 und 5500 Euro –, doch die Stadt verweist darauf, dass sie weitere Aktionen zur Stärkung der Gewerbetre­ibenden in der Innenstadt initiierte. So gab es im Herbst eine Gutscheina­ktion und die Händler sollen beim Erstellen der Homepage gefördert werden.

Finanziell deutlich gewichtige­r ist die Entlastung der Eltern bei den Kindergart­engebühren. Wer keine

Notbetreuu­ng benötigte, muss für Januar und Februar nichts bezahlen. In der Zeit zwischen 16. Dezember und 22. Februar wurde lediglich Notbetreuu­ng angeboten. Die Stadt weist darauf hin, dass die Kosten für Personal und Gebäude gleich blieben. Die Ankündigun­g des Landes, einen Anteil von 80 Prozent zu erstatten, erleichter­te die Entscheidu­ng.

Laut einer Berechnung von Kämmerer Alexander Bücheler hätte die Stadt im Januar und Februar Kindergart­engebühren in Höhe von 93 000 Euro eingenomme­n. Da über die Notbetreuu­ng Einnahmen in Höhe von knapp 20 000 Euro generiert wurden, vermindert sich der Ausfall auf rund 73 000 Euro. Vom Land erwartet die Stadt eine Erstattung in Höhe von rund 58 500 Euro, weshalb ein Minus von rund 14 500 Euro bei der Stadt verbleibt.

Da die kirchliche­n Träger gleichgest­ellt werden, wird die Stadt auch ihren Gebührenau­sfall in ähnlicher Höhe übernehmen. Rechnet man die Kernzeitbe­treuung hinzu, kommt die Stadt insgesamt auf ein Minus von rund 32 000 Euro.

Nach der Empfehlung des Verwaltung­sausschuss­es muss der Gemeindera­t den Beschluss bekräftige­n, was als Formsache gilt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany