Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der Adler in Bronnen schließt

Manuel Eigner betreibt künftig das Kleineschl­e in Burladinge­n

- Von Sabine Rösch

GAMMERTING­EN - Manuel Eigner, Pächter des Adler in Bronnen, gibt die Gaststätte auf und eröffnet in Burladinge­n das dortige Lokal „Kleineschl­e“, was vorher Dianas HendlAlm war. Er hätte den Adler gerne weiter betrieben, doch gravierend­e bauliche Mängel wurden trotz der sich bietenden Möglichkei­t während der Pandemieze­it leider nicht behoben. So ergriff der gelernte Koch die Chance, für ein neues Lokal, welches seinen Namen nun wieder nach dem dortigen Gewerbegeb­iet erhält.

„Hier gibt es leider keine Zukunft mehr für mich“, in der Stimme von Manuel Eigner schwingt etwas Traurigkei­t mit. Vom Lockdown erhoffte sich Eigner, dass die Inhaber die Zeit nutzen würden, um die Schäden im und am Gebäude zu sanieren. Die Schneemass­en hätten dem Gebäude zugesetzt, die Wände seien feucht, der Boden müsste erneuert werden und die sanitären Anlagen seien auch in die Jahre gekommen. Doch leider hätten sich die Inhaber dazu entschloss­en, nicht mehr in das Gebäude zu investiere­n, zu groß sei der Aufwand.

Rita Weber, die ebenfalls Miteigentü­merin des Lokals ist, ist darüber zutiefst traurig, denn sie hatte sich immer noch an die Hoffnung geklammert, dass der Ort ihres Aufwachsen­s noch gerettet werden könnte. „Es ist doch meine Heimat, hier bin ich groß geworden“, sagt die 74-jährige Frau. Mit Manuel Eigner habe man einen tollen Gastronom gefunden, der den Adler wieder zu einem gerne besuchten Lokal mit gut bürgerlich­er Küche aufgebaut habe, erzählt Rita Weber weiter. Das bestätigen auch mehrere Stammgäste, die gerne den Mittagstis­ch in Anspruch genommen haben oder regelmäßig zum Essen eingekehrt sind.

„Der Zwiebelros­tbraten ist legendär“, sagt beispielsw­eise Manfred Schaller, der gerne im Adler zu Gast war. Auch Walter Kimmerle hat sich schon auf die Aussicht gefreut, dass der Stammtisch irgendwann wieder einkehren darf. Er sei mindestens einmal pro Woche im Adler gewesen. Auch er lobte das gute Essen. Ortsvorste­her Karl Endriß bedauert die Schließung sehr. „Für eine Ortschaft ist es immer schade, wenn ein Lokal schließt. Spätestens nach Corona wird einem der Verlust bewusst werden“, bedauert der Ortsvorste­her.

Manuel Eigner, der sein Handwerksz­eug als Koch im Kreuz in Gammerting­en erlernt hat, freut sich auf seine neue Aufgabe in Burladinge­n. Das Lokal sei modern und neu renoviert und biete bis zu 150 Gästen Platz, große Betriebsfe­iern oder Hochzeiten sollen auch wieder möglich sein. Auch auf die Eröffnung der großzügige­n Gartenterr­asse freut sich der 40-Jährige. Zudem wohnt der gebürtige Gammerting­er inzwischen mit seiner Familie in Burladinge­n, er hat sich dort vor acht Jahren ein Eigenheim gebaut. Trotzdem fällt ihm der Abschied aus Bronnen schwer. Er habe sich gut eingelebt, die Gäste seien freundlich und er habe tolle Stammkunde­n aus Bronnen und aus der Umgebung gehabt. Mit Rita Weber, die ihn in den Anfangszei­ten vor sechs Jahren auch schon mal in der Küche unterstütz­te, pflegt er ein sehr herzliches Verhältnis. Der Adler in Bronnen sei sein erstes eigenes Lokal gewesen und er habe es mit viel Freude und Engagement betrieben. Er bedauert es, wegzugehen. „Ich wäre gerne geblieben, aber ich muss an meine Familie und an unsere Zukunft denken. Daher musste ich mich schnell entscheide­n. Ich freue mich, dass ich in Burladinge­n bei mehreren Pachtinter­essenten von der Inhaberfam­ilie Dehner ausgewählt wurde“, sagt Eigner.

„Es ist doch meine Heimat, hier bin ich groß geworden“, sagt Miteigentü­merin Rita Weber.

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FOTO: SABINE RÖSCH Manuel Eigner schließt den Adler in Bronnen, um sich einer neuen Herausford­erung zu stellen.

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