Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Herausfordernde Tage
Handball-Auswahl will in Berlin Ticket für Tokio lösen
BERLIN (SID) - Handball-Bundestrainer Alfred Gislason naschte ein paar Gummibärchen, Kapitän Uwe Gensheimer nippte entspannt an seinem Kaffee – doch der Schein trügt. Vor der kniffligen Olympiaqualifikation mit drei Spielen an drei Tagen ist der Druck auf die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) immens, im Kampf um das Ticket für Tokio lautet das Motto: Scheitern verboten!
„Wir haben eine sehr schwierige Aufgabe vor der Brust“, sagte Gensheimer, betonte aber die Zuversicht und den unbändigen Willen im deutschen Team: „Wir wollen es unbedingt nach Tokio schaffen.“Helfen sollen die Erinnerungen an olympische Bronze in Rio 2016. „Das ist ein Erlebnis, das wir alle nie mehr vergessen werden“, so Gensheimer.
Doch der Weg zur abermaligen Teilnahme hat es in sich. Gleich zum Auftakt am Freitag (15.15 Uhr/ARD) wartet Vizeweltmeister Schweden auf die deutsche Mannschaft – für Gislason ein Schlüsselspiel. „Es wäre extrem wichtig zu gewinnen“, sagte der Isländer. „Wenn wir das schaffen, können wir mit mehr Selbstvertrauen und etwas mehr Lockerheit ins zweite Spiel gehen.“Geht der Start in das stark besetzte Viererturnier in Berlin schief, hätte die DHB-Auswahl am Samstag (15.35 Uhr) gegen den EMVierten
Slowenien laut Gislason schon „deutlich mehr Druck“und „ein richtiges Endspiel“. So oder so: Schon vor der Partie am Sonntag (15.45 Uhr/beide ZDF) gegen Außenseiter Algerien könnte eine Entscheidung gefallen sein, denn nur der Erstund Zweitplatzierte erhalten Tickets für die Spiele (23. Juli bis 8. August).
Dort dabei zu sein sei „elementar für unseren Sport“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Möglich machen soll Olympia auch der bei der WM so schmerzlich vermisste Innenblock in der Abwehr – Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek. Vorne mischen die beiden torgefährlichen Linkshänder Fabian Wiede und Steffen Weinhold wieder mit. Verletzt ausfallen wird indes Paul Drux.