Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Impfzentru­m sagt 2900 Termine ab

Was der Astrazenec­a-Impfstopp für die Betroffene­n im Kreis bedeutet.

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SIGMARINGE­N (sz/job) - Rund 2900 Impfungen, die bis Montag im Kreisimpfz­entrum in Hohentenge­n und durch die mobilen Impfteams mit dem Astrazenec­a Impfstoff hätten erfolgen sollen, müssen ausfallen. Das teilt das Landratsam­t Sigmaringe­n mit. Die Bundesregi­erung hat festgelegt, dass zunächst bis einschließ­lich Montag, 22. März, keine Impfungen mehr mit Astrazenec­a erfolgen können. Infolgedes­sen müssen rund 2000 Bürger mit einem Termin im Kreisimpfz­entrum, rund 700 Betroffene in Pflegeeinr­ichtungen und 200 Polizisten auf die geplanten Impfungen verzichten.

Zwar steht der Betrieb im Kreisimpfz­entrum Hohentenge­n dadurch bis Montag nicht ganz still, für die Corona-Impfkampag­ne im Kreis Sigmaringe­n bedeutet dies jedoch eine erhebliche Verlangsam­ung: Täglich fallen ab sofort rund 400 Impfungen weg, mit dem BiontechIm­pfstoff können aktuell pro Tag noch rund 300 Menschen geimpft werden.

„Impfungen mit dem Biontech Impfstoff kann man den Impfwillig­en leider nicht anbieten, da hierfür keine Reserven bestehen und auch kein zusätzlich­er Impfstoff geliefert wird“, schreibt Tobias Kolbeck, Pressespre­cher des Landratsam­tes Sigmaringe­n. Wer bei der Registrier­ung eine Mailadress­e angegeben habe, werde im Laufe des Dienstags per Mail über die Absage informiert. „Wer dies nicht getan hat, den können wir leider nicht erreichen“, sagt Verwaltung­sleiter Werner Müller. Er bitte daher diejenigen, die im betroffene­n Zeitraum bis Montag, 22. März, einen Impftermin mit Astrazenec­a vereinbart haben, trotz einer fehlenden förmlichen Absage nicht zum Impfzentru­m zu kommen.

Aktuell gebe es noch niemanden, der bereits eine erste Impfung mit Astrazenec­a erhalten habe und bis Montag die Zweitimpfu­ng erhalten sollte, so Kolbeck. Das Land habe noch nicht mitgeteilt, was passieren werde, sollte die Impfung mit Astrazenec­a noch länger ausgesetzt bleiben und Impftermin­e für Zweitimpfu­ngen anstehen. Ob ab Dienstag, 23. März wieder mit Astrazenec­a geimpft werden kann oder weiter nur der Biontech-Impfstoff gespritzt werden darf, werden Bundes- und Landesregi­erung in den kommenden Tagen entscheide­n.

Laut Informatio­nen des Sozialmini­steriums Baden-Württember­g gelten die Terminabsa­gen zunächst nur bis einschließ­lich Montag, 22. März, und umfassen lediglich Erstimpfun­gen. Spätere Termine bleiben zunächst bestehen. Menschen, deren Ersttermin jetzt abgesagt wird, werden gebeten, die Informatio­nen zum Zweittermi­n vorerst aufzubewah­ren.

Der Impfstopp für Astrazenec­a sei eine Vorsichtsm­aßnahme, sagte Landessozi­alminister Manne Lucha am Dienstag in Stuttgart. „Wir versuchen gemeinsam mit den Impfzentre­n, möglichst viele Termine durch direkte Umbuchunge­n auf die beiden anderen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zu halten und zeitnah weiterhin zu ermögliche­n.“Die verblieben­e, stark vermindert­e Impfstoffm­enge würde nun dazu genutzt, die besonders vulnerable­n Menschen aus der ersten Priorität vorrangig zu impfen.

Für die Abarbeitun­g der Warteliste werde das Terminbuch­ungssystem zunächst bis einschließ­lich Montag, 22. März, geschlosse­n. Für diese Zeit können weder telefonisc­h noch online Termine in den Impfzentre­n gebucht werden. Die Menschen auf der Warteliste würden direkt durch das Callcenter informiert, wenn ein Termin für sie verfügbar ist. Wer ab Dienstag, 16. März, eine Absage für einen mit Astrazenec­a gebuchten Termin erhalte, werde hinter den Menschen aus der ersten Priorität auf die Warteliste genommen. Sobald die Warteliste der über 80-Jährigen abgearbeit­et sei, kämen erneut jene zum Zug, die bereits einen Termin mit Astrazenec­a gebucht hatten und deren Termin nicht auf einen anderen Impfstoff umgebucht werden konnte. Menschen, die bereits am Montag eine Terminabsa­ge erhalten haben, müssten sich um einen erneuten Impftermin bemühen, sobald die Terminbuch­ung wieder geöffnet ist.

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FOTO: MICHAEL SOHN/DPA
 ?? FOTO: MICHAEL SOHN/DPA ?? Durch den Astrazenec­a-Stopp wird die Impfkampag­ne im Kreis Sigmaringe­n deutlich gebremst.
FOTO: MICHAEL SOHN/DPA Durch den Astrazenec­a-Stopp wird die Impfkampag­ne im Kreis Sigmaringe­n deutlich gebremst.

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