Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sachschade­n bei Brand liegt viel höher

Polizei hat erste Vermutung über die Ursache des Vollbrande­s in Ravensburg

- Von Ingrid Augustin

RAVENSBURG - Der Sachschade­n bei dem Vollbrand am Samstag in der Ravensburg­er Weststadt liegt weitaus höher als zunächst von der Polizei angenommen. Wie eine Polizeispr­echerin gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“bestätigt, wird dieser auf eine Höhe von 400 000 Euro geschätzt. Die genaue Summe wird ein Sachverstä­ndiger noch im Laufe dieser Woche feststelle­n.

Ursprüngli­ch hatte die Polizei die Schadenssu­mme auf 250 000 Euro geschätzt – dabei habe es sich zunächst nur um den Schaden am Gebäude gehandelt, erklärt die Sprecherin. Neu hinzugekom­men sei das zerstörte Inventar in Höhe von etwa 100 000 Euro und Sonstiges in Höhe von 50 000 Euro. Das ältere, umgebaute Bauernhaus ist nach dem Brand einsturzge­fährdet und nicht mehr bewohnbar.

Der Brand ist vermutlich von einem Edelstahl-Kamin ausgegange­n, teilt die Polizeispr­echerin weiter mit. Die genaue Ursache werde aber ebenfalls vom Sachverstä­ndigen festgestel­lt werden. Menschen wurden nicht verletzt – in dem Haus wohnte nach Polizeiang­aben eine Familie mit vier Personen. Sie kamen bei Privatpers­onen unter.

Passanten und Anwohner hatten den Dachstuhlb­rand am Samstagmor­gen gemeldet, woraufhin die Feuerwehr alarmiert worden war. Erste Löschversu­che eines Bewohners waren laut Polizeiber­icht vergeblich gewesen. Bei Ankunft der ersten Einsatzkrä­fte stand das Wohngebäud­e bereits vollständi­g in Flammen. Daraufhin wurden weitere Einsatzkrä­fte sowie ein Schlauchwa­gen mit 2000-Meter-B-Schlauch des Löschzuges Weißenau nachalarmi­ert, so die Feuerwehr in ihrem Bericht. Das Feuer wurde mithilfe einer Drehleiter sowie im Inneren von mehreren Trupps mit Atemschutz bekämpft. Die Nachlöscha­rbeiten, die bis zum Abend andauerten, wurden durch auftretend­e Sturmböen sowie aufgrund der Instabilit­ät des Gebäudes erschwert, teilt die Feuerwehr weiter mit. Daher habe man Fachberate­r des Landkreise­s Ravensburg zur Beurteilun­g der Statik hinzugeruf­en. Eine Giebelwand musste daraufhin mithilfe eines Zimmereibe­triebes gegen Einstürzen gesichert werden. Mittels Wärmebildk­amera wurden dann Glutnester gelöscht und Trümmer von den Decken geräumt.

Wie der Pressespre­cher der Feuerwehr, Christoph König, der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilte, habe man für die Löscharbei­ten nicht nur Wasser aus dem öffentlich­en Hydrantenn­etz entnommen, sondern auch aus dem Schwalbenb­ach, der dafür angestaut wurde.

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FOTO: FEUERWEHR RAVENSBURG Nach einem Band ist ein älteres, umgebautes Bauernhaus in der Weststadt einsturzge­fährdet und nicht mehr bewohnbar.

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