Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Verfahren, die für Aufsehen sorgen
Im Kreis Sigmaringen hatte eine Razzia für Aufsehen gesorgt, als Spezialkräfte des SEK und Einheiten der Kriminalpolizei Sigmaringen in den frühen Morgenstunden eines Apriltages das Vereinsheim eines
Motorradclubs durchsuchten. Neben dem Vorwurf des Handeltreibens mit Drogen in erheblichem Umfang gegen drei Angeklagte mussten sich in der Hauptverhandlung vor dem Landgericht Hechingen der Präsident eines Motorradclubs und ein ihm untergeordneter Komplize aus dem Rockermilieu auch wegen Brandstiftung verantworten. Das Landgericht sprach mehrjährige Freiheitsstrafen gegen die Angeklagten aus. Ebenfalls bekannt ist die Geiselnahme im Landratsamt Sigmaringen. Die Anklage mündete Anfang 2021 in die Verurteilung eines nigerianischen Staatsbürgers durch das Landgericht. Dem Asylbewerber war zur Last gelegt worden, in den Räumen der Zulassungsstelle der Sigmaringer Behörde eine Frau als Geisel genommen zu haben, um dort eingetroffene Polizeibeamte zum Ablassen zu zwingen. Er hatte der Angestellten ein Messer an den Hals gehalten und sie in den Schwitzkasten genommen. Das Gericht war trotz der Traumatisierung des Angeklagten aus dessen beschwerlicher Flucht nach Europa und der daher diagnostizierten Störungsbilder von der Schuldfähigkeit überzeugt und betonte die besondere Schwere der Folgen seiner Tat für die Geisel. (sz)