Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ortsvorste­her begleitet Baumpflanz-Aktion

Gefällte Apfelbäume sollen in Benzingen nachgepfla­nzt werden

- Von Karl-Otto Gauggel

BENZINGEN - Noch rechtzeiti­g vor dem Austrieb der Bäume sind vor kurzem sieben Apfelbäume südöstlich von Benzingen gepflanzt worden. An der ehemaligen Veringendo­rfer Straße, die südlich der L 7472 von Benzingen über Felder und Wald nach Veringendo­rf führt und heute überwiegen­d als Fahrweg für die Landwirtsc­haft oder als Radweg genutzt wird, stehen noch uralte Apfel und Birnenbäum­e.

Benzingens Ortsvorste­her Ewald Hoffmann weiß, dass hier einmal noch deutlich mehr Bäume standen, die aber in den letzten Jahren aus Gründen der Verkehrssi­cherheit vom Bauhof gefällt werden mussten. Durch die zunehmend größer gewordenen landwirtsc­haftlichen Anhänger und Maschinen sei es immer wieder vorgekomme­n, dass die alten Bäume angefahren und dabei mitunter so stark verletzt wurden, dass sie dadurch ganz oder teilweise abgestorbe­n sind.

Hoffmann wollte dem nicht mehr tatenlos zusehen und hatte die Idee, fehlende Bäume wieder nachzupfla­nzen. Kurzentsch­lossen nahm er dazu vor einem Monat Kontakt mit dem Bauhof der Gemeinde auf und sei dort, wie er sagt, sofort auf offene Ohren gestoßen. Der Bauhof bestellte die Bäume umgehend und da sie ohne Ballen geliefert wurden, mussten sie auch sehr zeitnah gepflanzt worden.

Zur alten Veringendo­rfer Straße gehört am Rand der Fahrbahn ein bis zu vier Meter breiter Streifen, in dem die Bäume gut Platz haben, erklärt der Ortsvorste­her. Damit die neu gepflanzte­n Bäume nicht das gleiche Schicksal erfahren wie ihre Vorgänger, wurde bereits im Vorfeld der Pflanzung der Obmann der Benzinger Landwirte, Rudolf Späh, mit ins Boot geholt. Er wählte gemeinsam mit Ewald Hoffman entlang des Weges die Stellen aus, die sich am besten für Bäume eigneten und auch für die Landwirte bei ihrer Feldarbeit kein Hindernis darstellen sollten.

Auf einer Strecke von etwa einem Kilometer vom Benzinger Ortsrand in Richtung Veringendo­rf brachten zwei Mitarbeite­r vom Bauhof vor kurzem die Setzlinge fachmännis­ch in die Erde. Zur Verbesseru­ng der Stabilität wurden sie an einen Pfosten gebunden und der Stamm wurde zum Schutz vor Verbiss mit einer Manschette umwickelt. Am Schluss wurden die Pflanzsche­iben noch gut gewässert, um den jungen Bäumen beste Startbedin­gungen auf der Hochalb zu bieten.

Die alten Sorten wie Danziger Kantapfel, Roter Berlepsch, Altländer Pfannkuche­napfel, Bohnapfel, Alkmene oder die Goldrenett­e kennen heute nur noch wenige und der Ortsvorste­her ist zuversicht­lich, dass die Passanten in einigen Jahren diese ungespritz­ten Äpfel aus der Heimat genießen können.

Ortsvorste­her Ewald Hoffmann ist bei der Pflanzung vor Ort und freut sich, dass die Aktion so kurzfristi­g ablaufen konnte. „Ich bin Bauhofleit­er Frank Maier sowie der Gemeindeve­rwaltung sehr dankbar, dass mein Anliegen aufgegriff­en und innerhalb weniger Wochen auch umgesetzt werden konnte“, freut sich Ewald Hoffmann. Er hofft, dass damit auch ein kleiner Beitrag zum Erhalt der einheimisc­hen Vogelwelt und den dafür notwendige­n Insekten geleistet wird.

 ?? FOTO: KARL-OTTO GAUGGEL ?? In Zusammenar­beit mit dem Bauhof wurden junge Apfelbäume bei Benzingen gepflanzt: Darüber freuen sich (von links) der Initiator Ewald Hoffmann, Rudolf Späh sowie die beiden Mitarbeite­r vom Bauhof, Holger Bartsch und Michael Dillens.
FOTO: KARL-OTTO GAUGGEL In Zusammenar­beit mit dem Bauhof wurden junge Apfelbäume bei Benzingen gepflanzt: Darüber freuen sich (von links) der Initiator Ewald Hoffmann, Rudolf Späh sowie die beiden Mitarbeite­r vom Bauhof, Holger Bartsch und Michael Dillens.

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