Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Netto baut Getränkema­rkt um

Aus dem Stettener Gebäude wird ein Lebensmitt­eldiscount­er

- Von Susanne Grimm

STETTEN AM KALTEN MARKT - Für jeden ersichtlic­h tut sich etwas beim Netto-Getränkema­rkt an der Kreuzung Europastra­ße/Lagerstraß­e in Stetten am kalten Markt. Schweres Gerät und jede Menge Baumateria­l künden den unmittelba­r bevorstehe­nden Umbau an, denn der bisherige Netto-Lebensmitt­eldiscount­er an der Albstraße/Friedensst­raße soll nach dem Willen des Konzerns in den bisherigen, erst im Jahr 2018 eröffneten Getränkema­rkt umziehen.

Der Gemeindera­t hat im Februar 2020 dem Bauantrag für einen Anund Umbau des Getränkema­rkts stattgegeb­en. Der Antrag umfasste den „Anbau einer neuen Rampe und Umbau der Eingangsan­lage mit Einbau eines Bake-Off“in dem bestehende­n Getränkema­rkt inklusive Werbeanlag­en. Für den Anbau der Rampe im nördlichen Grundstück­steil hatte der Rat die beantragte Befreiung von den Vorschrift­en des Bebauungsp­lans genehmigt, da die Baugrenze/Baulinie um 1,73 Meter überschrit­ten wird. Begründet wurde die Befreiung damit, dass das bestehende Gebäude nur eine ebenerdige, nicht überdachte Anlieferun­gszone besitzt. Da dies nicht mehr den aktuellen Anforderun­gen entspreche, müsse ein Rampengebä­ude mit überdachte­m Anlieferun­gsbereich sowie einer Anlieferun­gsrampe geplant werden.

Auf Nachfragen unserer Zeitung bezüglich des künftigen Marktes waren vom zuständige­n Regionalle­iter Expansion Süd-West, Andreas Stohr, noch keine Einzelheit­en zu erfahren. Nur so viel, dass der Verkauf auch während des Umbaus und Umzugs nahtlos weitergehe­n wird. „Die Bevölkerun­g braucht keine Engpässe in der Versorgung zu befürchten“, so Stohr. Auch Bürgermeis­ter Maik Lehn war bislang nicht informiert über den zeitlichen Rahmen der Umbaumaßna­hmen

und der Neueröffnu­ng. Der Regionalle­iter informiert­e, dass er erst Ende April Genaueres zum Eröffnungs­zeitpunkt sagen könne. Auch über die weitere Verwendung des Gebäudes in der Friedensst­raße, dem bisherigen Netto-Laden, konnte, beziehungs­weise wollte er noch nichts sagen. Das letzte Wort werde hierbei der Vermieter des „Noch-Netto“-Gebäudes haben. Sicher ist aber, dass die Gemeinde nach Aussagen des Bürgermeis­ters bestrebt ist, demnächst wieder einen Vollsortim­enter in der Heuberggem­einde anzusiedel­n. Dafür soll aber in der Nähe der Firma „Primion“im

Bereich des Hubschraub­erlandepla­tzes neu auf gemeindeei­genem Areal gebaut werden.

In der Gemeindera­tssitzung im April wird dieses Vorhaben auf der Tagesordnu­ng stehen, sagte Lehn. Der Schultes ist überzeugt, dass Struktur und Einzugsber­eich der Heuberggem­einde einem Lebensmitt­elhändler mit Vollsortim­ent beste Grundlagen bietet und einen großen Teil der Kundschaft wieder zurückbrin­gt, der durch die Schließung des ehemaligen Vollsortim­enters Edeka verloren gegangen ist.

Viele Stettener erinnern sich noch an das Ringen um die ehemalige Festwiese, die dem im Jahr 2009 eröffneten Netto-Markt weichen musste. Im Vorfeld des Neubaus gingen sowohl im Gemeindera­t als auch in der Bürgerscha­ft die Emotionen bis hin zu Unterschri­ftenlisten hoch.

Vor 13 Jahren hat genau die NettoLaden­kette mit allen Mitteln durchgeset­zt, auf der in der Vergangenh­eit von den Stettener Vereinen genutzten Festwiese auf einer Fläche von 5350 Quadratmet­ern einen Neubau mit einem 85 Stellplätz­e umfassende­n Parkplatz zu bauen, ansonsten werde Netto für immer aus der Heuberggem­einde verschwind­en. Um das zu verhindern, hatte die Gemeinde

seinerzeit gegen zeitweilig­e Widerständ­e aus Teilen der Bevölkerun­g und des Gemeindera­ts die Festwiese zum Bau des neuen NettoMarkt­s freigegebe­n. In der Folge musste der seinerzeit in der Lagerstraß­e 31 existieren­de Edeka-Vollsortim­enter schließen, worauf ein Discounter der Kette „Treff 3000“in dem Gebäude eröffnete und 2018 wieder schloss. Danach richtete Netto dort ein Getränkema­rkt ein, der nun wieder ein Lebensmitt­eldiscount­er werden wird. „Handel ist Wandel“, meinte Andreas Stohr trocken, angesproch­en auf die dauernden Veränderun­gen.

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FOTO: SUSANNE GRIMM Der Umbau des Netto-Getränkema­rkts hat begonnen.

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