Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Warten auf die Fahrt im neuen Auto

Zulassungs­stelle hat längere Wartezeit – Das hat auch mit den Altkennzei­chen zu tun

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SIGMARINGE­N (mke) - Dietmar Schubert hat sich kürzlich eine Isetta gekauft, einen kleinen BMW, der in den 50er-Jahren gebaut wurde. Sein Wunsch: Während der Ostertage, an denen er Zeit hat, mit dem Oldtimer durch die Straßen fahren. Doch das hat er sich zu einfach vorgestell­t: Schubert hat erst für den 14. April einen Termin bei der Zulassungs­stelle im Sigmaringe­r Landratsam­t bekommen.

Das ärgert ihn: „Jetzt habe ich mir dieses Auto aus dem Jahr 1957 gekauft und kann erst einmal nicht damit fahren.“Was ihn wundert: Vor zwei Wochen war die Wartezeit noch nicht so lang. Auch in Pfullendor­f bekäme er eher einen Termin, jedoch auch erst am 8. April und damit nach Ostern. Grundsätzl­ich, sagt er, sei er es gewohnt, dass Kunden bereits nach wenigen Tagen ihr Auto anmelden – ohne Coronapand­emie war es sogar möglich, die Zulassungs­stelle spontan aufzusuche­n und nach kurzer Wartezeit dranzukomm­en. Woran liegt es also, dass Schubert wie vermutlich viele andere warten müssen?

Das hat mehrere Gründe, wie Landratsam­tsprecher Fabian Oswald erklärt: Zum einen sei um Ostern grundsätzl­ich mehr los. „Viele Menschen melden ihre Motorräder oder Cabrios mit Saisonkenn­zeichen an.“Zudem lägen mittlerwei­le rund 1000 Reservieru­ngen für Altkennzei­chen vor. Etwa 500 Fahrzeuge wurden bereits auf ein Altkennzei­chen umgemeldet. „Es fällt also gerade viel Arbeit an“, so der Sprecher.

Noch etwas anderes kommt laut Oswald hinzu: „Unglücklic­herweise sind in den vergangene­n beiden Wochen auch Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r erkrankt oder mussten zum Monatsende ihren Urlaub aus dem Jahr 2020 abbauen.“So konnte die zusätzlich­e Arbeit nicht vollständi­g aufgefange­n werden. „Wir sind aber zuversicht­lich, die Wartezeite­n senken zu können“, sagt Oswald.

Bei Autohäuser­n, Händler und Firmen sieht das etwas anders aus. Sie können ihre Zulassungs­vorgänge gesammelt abgeben, sodass mehr Termine für Bürgerinne­n und Bürger zur Verfügung stehen, erklärt der Behördensp­recher. Meist gelinge es, alle Vorgänge noch am selben Tag abzuarbeit­en, so dass hier wenig Wartezeit besteht.

Was Oswald aber wundert: Noch am 13. April, also etwas früher als von Schubert angegeben, seien Termine frei. Womöglich bekommt er also doch etwas eher sein Kennzeiche­n und kann mit der Isetta losdüsen.

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FOTO: MAREIKE KEIPER Dietmar Schubert möchte seine Isetta endlich beim Landratsam­t anmelden. Doch es gibt keine freien Termine.

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