Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Greensill-Anlage betrifft Haushaltsp­lan für 2021 nicht

Einstimmig­e Verabschie­dung im Gemeindera­t – Gebühren und Steuern werden nicht erhöht

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Schon zum zweiten Mal in Folge hat der Gemeindera­t der Stadt Mengen einen Haushaltsp­lan verabschie­det, ohne dass in öffentlich­er Sitzung darüber diskutiert oder Stellungna­hmen der Fraktionen verlesen wurden. Erneut ist dies der Corona-Pandemie geschuldet, im kommenden Jahr wollen die Räte wieder ausführlic­h über die finanziell­e Situation, Gebühren, Investitio­nen und Zukunftspl­äne reden. Nach der Einbringun­g des Haushaltes Anfang März hat das Gremium Plan und Satzung in der jüngsten Sitzung einstimmig verabschie­det.

Wie Bürgermeis­ter Stefan Bubeck und Kämmerer Holger Kuhn betonten, habe der mögliche Verlust der drei Millionen Euro, die die Kommune bei der Greensill Bank AG angelegt habe, keine Auswirkung­en auf das Haushaltsj­ahr 2021. Die Festgeldan­lage sei frühestens 2022 eingeplant. Bis dahin wisse man hoffentlic­h mehr über die angelegte Summe. Doch auch so sei die Finanzlage der

Stadt angespannt. Zwar sei das vergangene Jahr aus finanziell­er Sicht doch besser verlaufen als befürchtet, jedoch hätte ein genehmigun­gsfähiger Haushalt nur nach mehreren Streichrun­den aufgestell­t werden können. „Wir können nicht alle anstehende­n Investitio­nen auf die lange Bank schieben“, betonte Bubeck.

Vor allem nicht die Baumaßnahm­en, für die es Fördermitt­el und damit auch Zeitvorgab­en gibt, wie etwa bei der Ablachhall­e. 13 Millionen Euro will die Verwaltung in diesem Jahr investiere­n, hauptsächl­ich in Baumaßnahm­en wie die Ablachhall­e, das Gelände an der Meßkircher Straße, die Erschließu­ng des Hepp-Areals und das Wohnquarti­er Ziegelesch­le. Am Ende bleibe ein Fehlbetrag von 1,3 Millionen Euro, der allerdings nicht über einen Kredit, sondern eine Entnahme aus den Rücklagen gedeckt werden soll. Rund eine Million Euro höher wird der Fehlbetrag 2022 ausfallen, danach soll es wieder bergauf gehen. „Noch mehr solcher Jahre könnten wir nicht verkraften“, so Bubeck.

Trotzdem sollen Steuern und Gebühren in diesem Jahr unveränder­t bleiben. „Wir verzichten bewusst auf eine Erhöhung, um die Menschen nicht noch mehr zu belasten“, so Bubeck.

In anderen Kommunen sei das anders gehandhabt worden. „Aber im nächsten Jahr werden wir da nicht mehr dran vorbeikomm­en“, kündigte er an.

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FOTO: STADT MENGEN Für das künftige Wohnquarti­er Ziegelesch­le in Mengen soll es einen Investoren­wettbewerb geben.

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