Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Neue Astrazeneca-Regel: Impftermine bleiben
So verfährt das Landratsamt mit den neuen Vorgaben zur Impfstoffvergabe
KREIS RAVENSBURG - Im Kreisimpfzentrum Ravensburg werden keine Impftermine wegen der neuen Astrazeneca-Regel abgesagt. Das teilt das Landratsamt auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Geplant ist, Impfstoffe bei Bedarf auszutauschen. Außerdem soll es Beratungsgespräche vor Ort geben.
Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll nach einem Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Unter 60-Jährige aus den Priorisierungsgruppen 1 und 2 sollen sich „nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung“weiterhin damit impfen lassen können, heißt es in dem Beschluss. Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass bei jüngeren Menschen in seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen als Nebenwirkungen nach einer Impfung mit Astrazeneca aufgetreten sind.
Was bedeutet diese neue Regel für das Kreisimpfzentrum Ravensburg? An den dort bereits vereinbarten Impfterminen ändere sich sich nichts, sagt Selina Nußbaumer, Sprecherin des Landratsamts. „Jeder, der möchte, kann sich mit Astrazeneca impfen lassen – unter 60-Jährige natürlich nach einer Beratung.“Diese ärztlichen Beratungsgespräche finden am vereinbarten Termin direkt im Impfzentrum statt, so Nußbaumer.
Eine gesonderte Anmeldung hierfür sei nicht notwendig. Entscheide sich jemand gegen eine vorgesehene Impfung mit Astrazeneca, werde ein Ersatztermin mit einem anderen Impfstoff vereinbart.
Personen, die unter 60 Jahre sind und eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten haben, müssen noch abwarten, bis geklärt ist, wie mit ihrer Zweitimpfung verfahren wird. Wegen des zeitlichen Abstands zwischen Erst- und Zweitimpfung stelle sich diese Frage in Ravensburg frühestens Ende April, so Selina Nußbaumer. „Wir warten derzeit noch auf entsprechende Informationen seitens des Sozialministeriums.“