Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Deutsche Bank trotzt der Corona-Krise
Beratungen gehören in Ebingen und Balingen weiter zum Kerngeschäft – Baukredite am häufigsten nachgefragt
ALBSTADT (sz) - Die Deutsche Bank in Ebingen und im Beratungscenter in Balingen ist im Corona-Jahr 2020 deutlich gewachsen. Das Geschäftsvolumen, also die Summe aus Krediten, Einlagen und Depotvolumen, betrug laut Pressemitteilung der Bank zum 31. Dezember 2020 rund 1,09 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Geschäftsvolumen um 5,9 Prozent. Die Deutsche Bank betreute Ende 2020 mehr als 15 100 Kunden in Ebingen.
Christian Starke, Filialdirektor der Deutschen Bank in Ebingen, sagt: „Wir waren und sind für unsere Kundinnen und Kunden da, wenn sie uns am meisten brauchen. Das honorieren die Bürger des Zollernalbkreises auf allen Geschäftsfeldern.“Im Berichtsjahr habe man die Kundenbasis weitgehend stabil halten können.
Das Geschäftsjahr 2020 habe gezeigt, wie wichtig es sei, den Kunden neue und moderne Zugangswege zur Bank sowie bargeldlose Bezahlmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Für den höheren Beratungsbedarf habe sich im Geschäft mit privaten Kunden in Ebingen neben der Filiale vor allem die qualifizierte Videoberatung für klassische Bankprodukte wie Konto, Privatkredit oder die Baufinanzierung etabliert. Die Mobile App der Bank sei mittlerweile der am meisten genutzte digitale Zugangsweg zur Bank. Die bargeldlosen Bezahlverfahren hätten auch durch den besseren Infektionsschutz im Vergleich zum Bargeldverkehr einen kräftigen Schub erhalten und sich bei den Kunden der Deutschen Bank in Ebingen durchgesetzt. Dabei werde auch das kontaktlose und mobile Bezahlen per Smartphone immer beliebter. Gerade in Pandemie-Zeiten seien Beratung und Know-how der Deutschen Bank bei den Bürgern des Zollernalbkreises besonders gefragt. Sie interessierten sich im Berichtsjahr vor allem für Fragen der Vermögensbildung und der Vorsorge. Auf der Kreditseite standen im Geschäftsjahr 2020 Investitionen „rund ums Wohnen“im Vordergrund.
Trotz eines starken Einbruchs der Börsen im ersten Quartal 2020 verzeichneten die Kunden in ihren Wertpapierdepots laut Pressemitteilung
zum Jahresende Wertsteigerungen. „Bei weiterhin historisch niedrigen Zinsen setzt sich der Trend zu Aktien und Aktienfonds fort. Gerade hier ist der Bedarf an qualifizierter Beratung groß. Wir blicken bei der Anlage in Kapitalmarktprodukte auf ein sehr gutes Jahr zurück“, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Depotvolumen habe sich bei der Deutschen Bank zum 31. Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 8,8 Prozent auf mehr als 315 Millionen Euro erhöht. Das Einlagenvolumen insgesamt habe mehr als 346 Millionen Euro betragen. Das entspreche einer Steigerung von fast 21 Prozent. Neben der Kapitalanlage werde der „Deutsche Bank Zins-Markt“sehr gut angenommen. Hierbei handelt es sich um eine digitale Plattform für ausgewählte Festgeldangebote von
Banken aus europäischen Kernländern, zu denen die Kunden der Deutschen Bank Zugang erhalten. Bis Anfang März 2021 hatte die Deutsche Bank über diese Plattform bundesweit schon 4,8 Milliarden Euro an Festgeldanlagen vermittelt.
Der Zinsmarkt ebenso wie die Umwandlung von Einlagen in Kapitalanlagen seien Möglichkeiten, die die Bank aufzeigt, um sehr hohe Einlagenbestände auf laufenden Konten zu vermeiden. Seit Mitte des vergangenen Jahres berechne die Deutsche Bank bei Neuverträgen pro Konto von 100 000 Euro aufwärts Verwahrentgelte.
„Wir sehen unsere Aufgabe als Bank nicht darin, Negativzinsen an unsere Kunden weiterzureichen. Wir möchten den Kunden Wege zeigen, auf denen sie trotz Negativzinsen ihr Geld noch rentierlich anlegen können“, so Starke weiter. Als einer der größten Baufinanzierer Deutschlands habe die Deutsche Bank im vergangenen Jahr rund 63 000 Menschen bei ihren Finanzierungswünschen rund um die Immobilie begleitet. Der Trend zu den eigenen vier Wänden sei auch im Zollernalbkreis ungebrochen. Das Kreditgeschäft habe sich im Jahr 2020 stabil entwickelt, besonders bei Baufinanzierungen und gewerblichen Krediten. Das Kreditvolumen betrug zum 31. Dezember rund 423 Millionen Euro. Bei Privatkrediten habe es einen leichten Rückgang der Nachfrage gegeben, bedingt durch die wegen Corona gedämpfte Konsumlaune und eingeschränkte Möglichkeiten für Reisen und Einkaufen.
„Im Corona-Jahr 2020 hatte die Sicherung der Liquidität für die Unternehmen
eindeutig Vorrang“, ist der Pressemitteilung zu entnehmen. Im Zollernalbkreis habe die Deutsche Bank unbürokratisch KfW-Coronakredite an ihre Geschäfts- und Firmenkunden vermittelt und bundesweit eine fünfstellige Anzahl von Anträgen für Kunden bearbeitet.
Das entspreche rund zwölf Milliarden Euro. „Beim Corona-Finanzierungsprogramm der KfW ist die Deutsche Bank auf Platz eins unter allen Finanzierungspartnern“, sagt Armin Wißmann, Firmenkundendirektor der Deutschen Bank in Ebingen. Die Deutsche Bank habe 2020 eine Informations- und Beratungsplattform für die regionale Wirtschaft geschaffen, ein sogenanntes Corona-Helpdesk. Sie stehe seitdem bundesweit in engem Kontakt zu ihren Geschäftskunden.