Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Corona-Inzidenz im Kreis steigt auf 160,5
Das Landratsamt fasst die aktuelle Lage zusammen
SIGMARINGEN (sz) - Die Corona-Infektionen bleiben im Kreis Sigmaringen unverändert hoch. Wie das Landratsamt am Dienstag mitteilt, entsprach die gesunkene Sieben-Tages-Quote über Ostern nicht dem tatsächlichen Bild. Da über die Feiertage für mehrere Tage in Folge deutlich weniger Tests gemacht und in den Laboren ausgewertet wurden als sonst, sei die Inzidenz am 7. April auf 103 gesunken. Mittlerweile ist sie wieder auf 160,5 geklettert. „Die niedrigeren Meldezahlen an Ostern hingen ausschließlich mit der geringen Testanzahl zusammen. Es ist nicht so, dass sich die Lage wesentlich entspannt hätte“, wird Dr. Susanne Haag-Milz in einer Pressemitteilung zitiert. Die Leiterin des Gesundheitsamts gibt zu bedenken, dass die Infektionszahlen weiter auf hohem Niveau sind – trotz Schulferien. „Über Ostern haben sich viele Menschen im Familienkreis getroffen“, so Haag-Milz.
Ansteckungen, die mit dem Besuch einer Kita oder Schule zusammenhängen, gab es über Ostern wegen der Ferien nur wenige. Die Ansteckungen in Betrieben spielen aktuell hinter den Ansteckungen in den Familien noch die zweitgrößte Rolle im Infektionsgeschehen. Die Gruppe der Erwachsenen zwischen 30 und 64 Jahren ist zurzeit die am stärksten betroffene: 54 Prozent der Infektionen finden in dieser Gruppe statt. 39
Prozent der Infektionen treten bei jungen Menschen unter 30 Jahren auf. Senioren infizieren sich immer weniger. Nur sieben Prozent der neu infizierten Menschen sind 65 Jahre und älter. „Die Zahlen sind ein Zeichen dafür, dass die Impfungen Wirkung zeigen“, erklärt Haag-Milz.
Bei jüngeren Menschen verlaufen nach Angaben des Landratsamts die Infektionen häufig ohne oder mit milden Symptomen. Diejenigen, die aber schwerere Symptome entwickeln, müssen oft sehr intensiv und vor allem länger als ältere Patienten im Krankenhaus behandelt werden.
Die SRH-Kliniken im Landkreis schildern, dass durch steigende Fallzahlen und längere Verweildauern immer mehr Intensivbetten länger belegt sind. Betroffen von dieser Entwicklung seien alle Krankenhäuser, weshalb die Verlegungsoptionen immer weniger werden. Aktuell sind fünf von 14 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Dies scheint zunächst wenig, doch man müsse berücksichtigen, dass weiterhin Betten auf der Intensivstation für Verletzte nach Unfällen und andere akut erkrankte Patienten benötigt würden und nicht alle Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt werden könnten. Daher müssen nicht dringliche Operationen verschoben werden. Eine Entwicklung, die den Kliniken und dem Gesundheitsamt Sorge bereitet.
„Die Impfungen zeigen Wirkung“, sagt Susanne Haag-Milz vom Gesundheitsamt über den zunehmenden Schutz von Senioren.