Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Natürlich auf Rädern
Quereinsteigerin eröffnet Foodtruck in Sigmaringendorf
SIGMARINGENDORF - Kerstin Blum hat sich einen Traum erfüllt: Eine kleine Auszeit in Form von Wraps, Bagels, Salaten und Süßspeisen, zu kreieren. Sie eröffnete am alten Bahnhof in Sigmaringendorf einen Verkaufswagen (Foodtruck) für „leckere Köstlichkeiten“, wie sie auf ihrem Flyer vermerkt.
„Ich hatte schon immer den Traum, ein Café zu eröffnen“, sagt die 38-Jährige. Nun habe sie sich nach reiflicher Überlegung für eine Alternative entschieden. Ursprünglich kommt Blum aus einer ganz anderen Branche, hat als Bauleiterin gearbeitet. Ihr Hobby war aber bereits, andere zu verköstigen – und das so gesund wie möglich. In ihrem Wagen, den sie mit Freunden aufgehübscht hat, weist sie auf die verschiedenen Spezialitäten. Jede Woche gibt es beispielsweise einen anderen Salat, der selbstverständlich im Glas verkauft wird, denn auch umweltfreundlich soll das Konzept sein. Zudem setze sie auf regionale Händler und versuche keinen weißen Zucker zu verarbeiten. Lieber ein bisschen Ahornsirup oder Kokosblütenzucker:„Ich probiere viel aus und feile an den Rezepten“, sagt die 38-Jährige. Die Bagels kommen so aus Scheer und der Weißwurst-Sepp teilweise aus
Ravensburg. Hierbei handelt es sich um einen Laugenbagel mit Weißwurst, eine Eigenkreation von Blum.
Ihre Freunde sind bei solchen Dingen als ehrliche Kritiker gefragt, erzählt sie und lobt deren Hilfe und Unterstützung während der Planungs- und Umsetzungsphase. Durch einen Freund ist sie auch auf den Platz in Sigmaringendorf gekommen, denn er vermietet diesen. Gemeinsam haben sie soweit alles hergerichtet: Neben dem Bahnhofsgebäude steht nun der grüne Wagen, umrahmt von Paletten, auf denen Blumen zu sehen sind. „Ich hab das Potenzial dieses Platzes gesehen“, sagt Blum. Seit gut einer Woche weisen Schilder mit der Aufschrift „die kleine Auszeit genießen“auf das neue Angebot ihres
Unternehmens „Natürlich glücklich – einfach lecker“hin.
Eine der Kundinnen, die am Freitagmorgen dem Foodtruck einen Besuch abstattet, ist nicht zum ersten Mal da. Eigentlich habe sie heute nicht vorbeikommen wollen, sich aber anders entschieden, sagt sie im Gespräch mit Blum. Die 38jährige Inhaberin nimmt das positiv zur Kenntnis und sagt: „Ein paar Kunden sind schon öfter gekommen, das freut mich sehr.“
Sie wolle den Menschen einfach etwas Gesundes für zwischendurch bieten. Sie selbst kenne das aus ihrem früheren Berufsleben. Die Zeit ist knapp, der Hunger kommt und dann muss es schnell gehen. Wie sie das jedoch bestmöglich umsetzen kann, dafür holte sie sich auch reichlich Tipps unter anderem von einer Verkaufswagen-Kollegin. „Sie hat mir viele Ratschläge gegeben“und darüber sei Blum letztlich froh, und bemerkt mit einem Blick aus ihrem Wagen: „Es ist genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt hab.“